Wer Container-Standorte zustellt oder seinen Müll am Waldrand ablädt, muss bei sofortiger Kontrolle seinen Personalausweis zeigen. Teams des Ordnungsamtes sind befugt, die Identität eines Tatverdächtigen festzustellen. © Peter Bandermann

Umweltschutz

Mülldetektive der EDG fotografieren Umweltsünder – Ordnungsamt jetzt auch auf der Lauer

Die EDG und das Ordnungsamt wollen härter gegen Müllsünder vorgehen. Neben den Mülldetektiven der EDH legt sich jetzt auch das Ordnungsamt auf die Lauer. Das hat sofort Folgen für die Täter.

Dortmund

, 10.05.2019 / Lesedauer: 3 min

Sperrmüll, Bauschutt, Hausrat: Am Waldrand und an Containerstandorten für Altglas und Altpapier erwischen zwei Mülldetektive der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) immer wieder Bürgerinnen und Bürger, die Ihren Müll illegal entsorgen. Sie dokumentieren die Taten mit Fotos und Protokollen. Jetzt gehen die EDG und die Stadt Dortmund einen Schritt weiter.

Denn: „Mit Öffentlichkeitsarbeit und Appellen an die Vernunft sind diese Menschen nicht zu erreichen. Es sind Unverbesserliche, die genau wissen, dass sie illegal handeln. Eine Verhaltensänderung ist nur zu erreichen, indem man sie bestraft“, sagt EDG-Sprecher Matthias Kienitz.

Müll mitten in einem Wohngebiet wie hier in der Alsenstraße: Eine Waschmaschine steht über Tage am Straßenrand. © Peter Bandermann

Die mit Kameras und Teleobjektiven ausgestatteten Mülldetektive der EDG dürfen die auf frischer Tat ertappten Müllsünder allerdings nicht bestrafen und nicht einmal die Personalien feststellen. Deshalb kommt jetzt das Ordnungsamt ins Spiel. Das hat der Rat der Stadt beschlossen.

„Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind mit hoheitlichen Befugnissen ausgestattet. Sie sind berechtigt, an Ort und Stelle die Identität einer Person festzustellen“, begründet Matthias Kienitz das gemeinsame Auftreten am Tatort. Starten sollen die Teams noch im Jahr 2019.

Mehr Druck gegen Müllsünder

Nach vielen vergeblichen öffentlichen Appellen für ein besseres Umweltbewusstsein müsse das restriktive Vorgehen gegen die Müllsünder nun deutlich verschärft werden. Matthias Kienitz: „Wir brauchen deutlich mehr Kontrolldruck.“ Werde ein Täter sofort gestellt, könne das einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dazu kommt: Die an Ort und Stelle ermittelte Person kann sich nicht mehr aus der Affäre ziehen.

Illegale Müllentsorgung an einem Container-Standort: Wenn die EDG den Müll abtransportiert, geht das auf Kosten aller Gebührenzahler. © Foto Michael Schuh

Neu ist das Problem nicht. Schon vor Jahrzehnten setzte sich der heute allerdings nicht mehr zutreffende Begriff „Nunki“ durch, um Umweltfrevler zu beschreiben: Die „Nacht- und Nebelkipper“ nutzten einen günstigen Augenblick in der Dunkelheit, um in der freien Natur oder am Rand von Wohngebieten ihren Müll abzukippen.

Tat bei Tageslicht

„Aber den Nunki gibt es so nicht mehr“, sagt der EDG-Sprecher, „die machen das inzwischen bei Tageslicht unter den Augen ihrer Nachbarn. Bürger, die da wohnen, rufen uns auch an, wenn sie die Tat beobachtet haben, und fordern uns auf, den Müll zu entfernen, aber als Zeugen zur Verfügung stellen wollen sie sich nicht. Sie wollen ihren Nachbarn nicht anzeigen.“

Das Problem ist in Dortmund so groß geworden, dass die EDG mit Extratouren die Containerstandorte abfährt, um illegal abgelegten Müll aufzusammeln.

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