Mordfall Heike Kötting 34 Jahre nach der Tat ist ein Ende des Prozesses in Sicht

Mordfall Heike Kötting: Staatsanwältin bereitet Plädoyer vor
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Im Februar 1991 wurde die Dortmunderin Heike Kötting in ihrem Haus in Scharnhorst brutal ermordet. Jetzt, 34 Jahre nach der Bluttat, steht der Mordprozess gegen zwei Verdächtige unmittelbar vor dem Abschluss. Staatsanwältin Gülkiz Yazir will noch im Februar ihr Plädoyer halten.

Der weitere Zeitplan des Schwurgerichts sieht so aus: Die Verteidiger der beiden Angeklagten sollen Mitte März ihre Schlussvorträge halten. Nachdem die Angeklagten dann Gelegenheit hatten, selbst noch etwas zu sagen, wollen die Richter tags darauf das Urteil verkünden.

DNA-Treffer

Die 62-jährige Frau aus Mönchengladbach und der zwei Jahre jüngere Mitangeklagte müssen mit einer Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Mordes rechnen. Nachdem der Mordfall Kötting lange Zeit ein Cold Case war, hatten DNA-Treffer die Ermittler doch noch auf die Spur der Verdächtigen geführt.

Spuren der angeklagten Frau wurden an zwei Fingern der Leiche gesichert. Der Mann hat seinen genetischen Fingerabdruck mit hoher Wahrscheinlichkeit im Auto Köttings hinterlassen. Das Fahrzeug war nach der Tat gestohlen und später in Frankreich wieder aufgefunden worden.

Unbekannte „Person C“

Mit hoher Wahrscheinlichkeit hielt sich bei der Tat noch ein weiterer Mann in dem Haus Heike Köttings auf. Auch von dieser Person konnte DNA gesichert werden. Bisher gelang es aber nicht, diese Spuren einer konkreten Person zuzuordnen.

Das Schwurgericht hatte zuletzt noch zusätzliche Untersuchungen dieser Proben in Auftrag gegeben. Danach steht zum einen fest, dass es sich bei der unbekannten „Person C“ höchstwahrscheinlich nicht um einen Verwandten des Opfers handelt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 83 Prozent hat der Mann blaue Augen. Seine Haarfarbe ist vermutlich braun bis dunkelbraun. Und er hat einen hellen Hauttyp.

Angeklagte ist krank

Die beiden Angeklagten äußern sich weiterhin nicht zu den Vorwürfen. Die Mönchengladbacherin hat lediglich schon mehrmals betont: „Ich war in meinem Leben noch nicht in Dortmund.“

Die 62-Jährige baut seit ihrer Festnahme körperlich immer weiter ab. Schon an den ersten Verhandlungstagen schien es so, als fiele es ihr schwer, dem Geschehen im Gerichtssaal zu folgen. Inzwischen muss sie sich sogar in einem Gefängniskrankenhaus behandeln lassen, weil sie unter extremen Rückenschmerzen leidet.

In den Gerichtssaal gelangt die 62-Jährige nur noch mit Hilfe eines Rollators. „Die Medikamente im Krankenhaus helfen aber wenigstens“, sagte sie jetzt auf Nachfrage des Vorsitzenden Richters Thomas Kelm.

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