Schreckliche Szenen müssen sich in der Nacht von Freitag auf Samstag an der Castroper Straße in Dortmund abgespielt haben: Ein 27-Jähriger wurde getötet. Noch bis zum Samstagvormittag war die Spurensicherung vor Ort. © privat/News4Videoline

Chronologie der Ereignisse

Mörderische Messerattacke in Dortmund: Frau stand mit blutiger Hose auf Straße

Mitten in der Nacht dringen Maskierte in eine Dortmunder Wohnung ein und töten einen Mann. Schreckliche Szenen müssen sich abgespielt haben: Die Chronologie der Attacke - bis zu einer schnellen Festnahme.

Dortmund

, 10.04.2022 / Lesedauer: 3 min

Bei einem „Gewaltdelikt“ ist ein Mann „ums Leben gekommen“ - so lautet die erste knappe Information, die der Lagedienst der Polizei Dortmund am Samstagmorgen (10.4.) herausgibt: In der Nacht hat es in Dortmund-Oestrich einen schrecklichen Angriff gegeben - bei dem ein 27-Jähriger in einer Wohnung getötet wird. Im Laufe des Tages ergibt sich ein grausames Gesamtbild der Szenen, die sich hier abgespielt haben sollen.

Maskierte Männer dringen in Wohnung ein

Gegen drei Uhr wird die Polizei per Notruf zu einem Haus an der Castroper Straße gerufen, das bestätigt Staatsanwalt Henner Kruse gegen Mittag: Drei maskierte Angreifer versuchten demnach, gewaltsam in die Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses einzudringen. Hier lebt ein Paar gemeinsam mit ihren Kindern. Zu diesem Zeitpunkt ist der 27-jährige Bruder der Mieterin zu Besuch.

Die Täter müssen sich mit brachialer Gewalt Zugang verschafft haben: Am Samstagmittag lehnt noch eine zerbrochene Türzarge im Hausflur. Der 27-Jährige und sein Schwager sollen nach Schilderung der Staatsanwaltschaft noch versucht haben, die Tür zu blockieren - vergeblich.

Täter sticht auf 27-Jährigen ein

Die drei Maskierten dringen den Zeugenaussagen nach in die Wohnung ein - und einer von ihnen sticht mit einem Messer auf den 27-Jährigen ein. Die Täter flüchten anschließend in einem Auto.

Die panischen Schreie der Schwester des Opfers reißen die Nachbarn aus dem Schlaf: „Die Frau hat gekreischt“, sagt ein Hausbewohner unserem Reporter am Samstagmittag. „Sie stand mit blutigen Hosen auf der Straße“, schildert eine Nachbarin. Die Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen treffen ihren Aussagen nach schnell ein. Helfen können sie dem Angegriffenen nicht mehr: „Er ist noch in der Wohnung gestorben“, so Staatsanwalt Henner Kruse.

Auf der Straße schildert die Schwester des Opfers den Ermittlern, was vorgefallen ist. Danach kommen Verwandte vorbei, die die Familie zunächst bei sich aufnehmen, berichten Nachbarn.

Schnell Hinweise auf Tatverdächtigen

Die Spurensicherung ist bis zum späten Samstagvormittag vor Ort. Zunächst heißt es von der Staatsanwaltschaft vage, man ermittle „in alle Richtungen“. Am Abend wird dann aber klar: Es gibt schon einen konkreten Tatverdächtigen.

Um kurz nach 20 Uhr teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass ein 30-jähriger Mann aus Marl wegen dringenden Mordverdachts vorläufig festgenommen wurde. Laut Kruse handelt es sich um den neuen Freund der Ehefrau des Opfers, die schon länger getrennt vom Getöteten lebt.

Im Vorfeld des Angriffs habe es „Bedrohungen gegenseitiger Art“, auch Todesdrohungen, gegeben. Der Polizei lägen mehrere gegenseitige Anzeigen des Tatverdächtigen und des Getöteten vor.

30-Jähriger noch am Samstag festgenommen

Nach der Messerattacke haben die Schwester und des Schwager des Opfers den Ermittlern sofort entsprechende Hinweise gegeben, so Staatsanwalt Kruse. Daraufhin wurde er festgenommen - im Laufe des Sonntags soll entschieden werden, ob er in Untersuchungshaft bleibt.

Am Samstagabend liegt auch bereits das Ergebnis der Obduktion vor: Der 27-Jährige, der im Münsterland lebte, sei durch „zahlreiche Messerstiche getötet worden“.

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