„Für viele ist das nach 2009 und 2020 bereits die dritte Insolvenz“, sagte Joffrey Kallweit, Betriebsratvorsitzender im Karstadt am Westenhellweg, am Mittwoch. Steht Karstadt Dortmund wieder auf der Kippe? Bei den Mitarbeitern am Westenhellweg geht die Angst um. „Die Mitarbeiter sind sauer, verärgert und teilweise auch resigniert“, so Kallweit.
„Jetzt stirbt Dortmund aus“
Und auch bei Facebook sorgt das Thema für viel Diskussion. „Schade für so ein Unternehmen“, schreibt ein Facebook-Nutzer. „Damals war die Dortmunder Innenstadt noch auf einem anderen Niveau! Heute nur noch traurig! Ich hoffe für die Mitarbeiter, dass es vernünftige Lösungen geben wird.“
Ein anderer Nutzer stimmt zu: „Der Kaufhof wurde uns schon weggenommen. Jetzt stirbt Dortmund aus.“
„Ein Fass ohne Boden“
Doch es gibt auch Gegenstimmen. „Ein Fass ohne Boden und das schon seit Jahren“, schreibt eine Nutzerin: „Wie viele Millionen sollen denn noch fließen, um das Unternehmen zu retten?“ Ein anderer Nutzer pflichtet ihr bei: „Der Staat darf diesem Unternehmen auf jeden Fall nicht mehr helfen!“
Ein weiterer Facebook-Kommentator ist zweigeteilter Meinung, betont den generellen Wandel: „Es ist zwar unfassbar traurig. Aber man muss auch mal loslassen können. Die Welt wandelt sich. Der Konsum und die Leute ändern sich massiv.“
Trend zum Onlinehandel
So sehen viele Menschen den Trend zum Onlinehandel als Ursache. „Galeria wird nur dann eine Chance auf eine erfolgreiche Zukunft haben, wenn sie an Top-Standorten, die der Westenhellweg immer noch ist, festhält. Tatsache ist allerdings auch, dass sich das Modell der Warenhäuser durch den Trend zum Onlinehandel einfach überlebt hat.“
Der Nutzer fasst zusammen: „Ohne massive Investitionen in die Häuser und eine vernünftige Verknüpfung mit dem Onlinehandel wird Galeria keine lange Zukunft mehr haben. So traurig es auch ist.“
Der Wandel der Zeit
Die Kommentare bei Facebook zeigen: Viele Dortmunderinnen und Dortmunder macht die aktuelle Situation bei Karstadt zwar traurig, noch mehr Steuergelder sollen ihrer Ansicht nach aber nicht in das Unternehmen investiert werden. Auch ein möglicher Verlust der Karstadt-Filiale in Dortmund verärgert zwar viele, sei aber eine logische Konsequenz aus dem Trend zum Onlinehandel.
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