
Bruno Monnier, Präsident und Gründer von Culturespaces, erklärt, warum er Dortmund für seine neueste Kunsthalle ausgewählt hat. © Montage Culturespaces/Ide Rosen
„Möchten ein Teil davon sein“: Macher der Mega-Kunsthalle ist begeistert von Dortmund
Phoenix-West
Paris, Amsterdam, Seoul, New York – und Dortmund. Warum hat das Kultur-Unternehmen Culturespaces Dortmund für seine spektakuläre digitale Kunsthalle „Phoenix des Lumières“ ausgesucht? Hier die Antwort.
Dortmund hat eine Reihe von internationalen Aushängeschildern wie den Pumpenhersteller Wilo, das Dortmunder Ballett und den BVB. Jetzt soll ein weiteres hinzukommen: mit der digitalen Kunsthalle „Phoenix des Lumières“ in der (ehemaligen) Warsteiner Music Hall auf Phoenix-West.
Werke berühmter Künstler werden auf Wände, Böden und Decken projiziert und sollen dem Besucher ein neues Erlebnis der Kunst aus ungewöhnlicher Perspektive ermöglichen. Zwei Ausstellungen mit Werken von Gustav Klimt und Hundertwasser sind schon angekündigt. Kritiker und Besucher, die die Ausstellungen schon in anderen Metropolen gesehen haben, äußern sich begeistert über die „ganz neue Art, Kunst zu erleben“.
Warum hat sich das französische Kultur-Unternehmen Culturespaces ausgerechnet für Dortmund als Standort seiner neuesten Kunsthalle entschieden? Dazu sagt auf Anfrage Bruno Monnier, Präsident und Gründer von Culturespaces, Dortmund befinde sich im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands. „Wir sehen hier eine große Dynamik und Aufbruchstimmung, nicht zuletzt auch, seit das Ruhrgebiet im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas war – erstmals wurde damit eine ganze Region berücksichtigt. Mit unserer neuen, digitalen Art, Kunst zu zeigen, möchten wir gerne Teil davon sein.“
Gebläsehalle passt zum digitalen Kunstzentrum
Er sei überzeugt, so Monnier, dass Culturespaces mit seinem ungewöhnlichen, erlebnisorientierten Ansatz, immersive Kunst zu erleben, die Menschen in Dortmund und in NRW ansprechen und begeistern werde. Als immersiv versteht man das Eintauchen in eine künstliche Umgebung mittels digitaler Medien.
Dazu will Culturespaces über 100 Videoprojektoren, 28 Lautsprecher und zehn Subwoofer einsetzen. Die Ausstellungshalle soll aus Pavillons, Bildungsbereichen, einem kleinen Museum und einem „Selfie room“ bestehen.
Phoenix-West mit der Gebläsehalle des ehemaligen Stahlwerks habe man unter anderem deshalb gewählt, weil der Ort genau zu Culturespaces und zu dem Konzept für immersive Kunst passe, sagt Bruno Monnier: „All unsere digitalen Kunst-Zentren sind in historischen Gebäuden untergebracht. Auch hier in Dortmund handelt es sich um ein beeindruckendes Gebäude mit Geschichte.“
Marktstudie im Vorfeld
Zudem seien die Räumlichkeiten der Halle aus dem 19. Jahrhundert beeindruckend, mit 13 Meter hohen Wänden und einer Fläche von 3.000 Quadratmetern. „Das sind ideale Voraussetzungen, um die Werke berühmter Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren und zu einem immersiven Erlebnis zu machen.“
Das Kultur-Unternehmen hat trotz der Begeisterung für die ehemalige Gebläsehalle Dortmund nicht blauäugig ausgewählt, sondern zuvor eine Marktstudie in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob die Erlebniswelt „Phoenix des Lumières“ und der Standort Dortmund in Nordrhein-Westfalen zusammenpassen.
Die Studie kam zu einem positiven Ergebnis. „Das hat uns sehr gefreut und wir hoffen, Phoenix des Lumières fest im Dortmunder Kulturleben zu verankern und damit einen wertvollen kulturellen Beitrag für die Stadt und ihre Bevölkerung zu leisten“, sagt Monnier.
Eröffnung verzögert sich
Eigentlich sollte die Kunsthalle bereits im November dieses Jahres eröffnen. Doch der Start wurde um zwei Monate verschoben. Wegen des sehr umfangreichen Projekts mit technisch äußerst anspruchsvoller Umsetzung habe sich Culturespaces entschieden, so Bruno Monnier, die Phasen für die Testläufe und das Finetuning zu verlängern. „So kann Culturespaces gewährleisten, den Besucherinnen und Besuchern von Phoenix des Lumières zum Tag der Eröffnung Ende Januar 2023 eine perfekte Inszenierung zu bieten.“
Zur erwarteten Besucherzahl hüllt sich der Gründer von Culturespaces weitgehend in Schweigen: „Da es sich um eine kulturelle Einrichtung handelt, sprechen wir zu diesem Zeitpunkt nicht über Zahlen. Unser Schwerpunkt liegt im Moment auf anderen Bereichen wie Inhalt und Kultur-Erlebnis.“
Culturespaces will Werbetrommel rühren
Ein paar Zahlen nennt er dann aber doch. Erfahrungswerte aus anderen Ländern zeigten, dass die Besucherzahlen etwa bei über 500.000 bis 600.000 jährlich lägen. „Teilweise erreichen sie gar über 1 Million, zum Beispiel im Atelier des Lumières in Paris.“
Die professionellen Stadtwerber und -touristiker sollen mit Phoenix des Lumières ein weiteres schlagkräftiges Argument für einen Städtetrip nach Dortmund bekommen. Dafür will Culturespaces auch die Werbetrommel crossmedial rühren mit einer Mischung aus Bannerwerbung, Newslettern, Plakat- und Direktmarketing, über Social Media sowie mit klassischer Pressearbeit.
Bruno Monnier: „Wir arbeiten daran, dass Phoenix des Lumières Teil der Stadtentwicklung und der Entwicklung der Rhein-Ruhrmetropole wird und eine Strahlkraft entwickelt, die weit über Dortmund hinausweist.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
