Hausarzt Lars Rettstadt ist überzeugt, dass die niedergelassenen Ärzte eigentlich viel mehr tun könnten, wenn genug Impfstoff da wäre. © Hausärzteverband Westfalen-Lippe

Corona-Schutz

Moderna-Impfstoff wegwerfen? Dortmunder Arzt hat eine bessere Idee

Muss nach dem 31. Dezember 2021 jede Menge abgelaufener Impfstoff weggeworfen werden? Ein Arzt aus Dortmund hätte eine Idee – entschieden wird das aber in Berlin.

Dortmund

, 16.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Kaum Biontech zu bekommen, aber Moderna fast ohne Ende – das ist derzeit die Situation für die Ärzte in Dortmund. Beide Impfstoffe gelten als gleich gut, dennoch hat die Sache einen Haken.

Denn viele Fläschchen Moderna sind nicht mehr lange haltbar. Der Inhalt darf nur bis Ende Dezember 2021 noch in Spritzen gefüllt und verabreicht werden. Am 1. Januar schon seien viele abgelaufen, erläutert Lars Rettstadt.

Ähnlich wie mit dem Supermarkt und der Milch

Er ist Bezirksvorsitzender der Hausärzteverbandes und weiß: Nicht nur in seiner Praxis in Dortmund-Scharnhorst ist das so. Auch viele Kollegen aus der Ärzteschaft haben dasselbe Problem. Was also tun? Rettstadt hätte einen ganz praktischen Vorschlag.

Ein Beispiel: Wie sei es denn mit der Milch im Supermarkt? Könne man die am Silvesterabend noch bedenkenlos trinken, wenn als Mindesthaltbarkeitsdatum „31. Dezember 2021“ darauf stehe – und am Neujahrsmorgen plötzlich nicht mehr?

Klar, um bei dem Bild zu bleiben: Für den Supermarkt gilt dasselbe wie für den Arzt und den offiziell abgelaufenen Impfstoff. Die Milch muss aus dem Kühlregal, der Hersteller übernimmt keine Gewährleistung mehr. Was fehlt: eine Ausnahmeregelung.

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Die, so Rettstadt weiter, müsste natürlich aus Berlin kommen. Wenn Paul-Ehrlich-Institut, Stiko und Gesundheitsministerium etwa den Ärzten erlauben und empfehlen würden, die eigentlich abgelaufene Change noch zu verimpfen – „vielleicht für ein oder zwei Monate“ – dann wäre das besser für alle Beteiligten.

Was Rettstadt bisher vermisst: „das Proaktive“

Denn natürlich seien in den Praxen schon Termine ausgemacht für die ersten Wochen 2022. Und natürlich gebe es jetzt enorme Verunsicherung bei Patienten wie bei Ärzten, wenn es vom Bundesgesundheitsminister heiße: Oh, da kommt bald ein Impfstoffmangel.

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Bisher habe ihm vom Ministerium „das Proaktive“ gefehlt, so Rettstadt. Soll heißen: nur reagieren auf die aktuelle Situation, aber nicht vorausschauend handeln, planen und einkaufen. Er hoffe, dass das künftig besser werde. Er jedenfalls werde wie vieler seiner Kollegen den Impf-Beitrag weiter leisten.

Und wenn der Stichtag 31. Dezember bleibt?

Er selbst sei zwar zwischen Weihnachten und Neujahr nicht in der Praxis, die er mit einem Kollegen betreibt. Der Kollege allerdings schon. Und so könne man zumindest bis zum letzten Tag 2021 kräftig weiter gegen Corona impfen mit Moderna.

„Wenn ich jetzt noch 50 weitere Anmeldungen bekomme, dann machen wir das auf jeden Fall“, unterstreicht Rettstadt. Im Zweifelsfall werde eine Kollegin einspringen, die schon zugesagt habe das zu tun, sollte es eng werden.

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