Das Modehaus Sinn will nach Dortmund zurückkehren und hält trotz eines großen Problems an diesen Plänen fest (Symbolbild). © Oliver Schaper (Archiv)

Handel

Modehaus Sinn: Rückkehr nach Dortmund steht noch vor einem großen Problem

Das Modehaus Sinn will weiterhin nach Dortmund zurück, wartet aber erst mal die künftige Entwicklung der Mieten in der City ab. Dabei wäre es fast schon so weit gewesen.

Dortmund

, 02.02.2021 / Lesedauer: 3 min

Trotz des Lockdowns hält das Hagener Modehaus Sinn an seinem Expansionskurs fest: Nach der Eröffnung eigener Filialen in Unna, Brühl und Essen hat Sinn Anfang Januar sogar sieben Shops des insolventen Bottroper Modehändlers Mensing übernommen. Und was ist mit der geplanten Rückkehr in die Dortmunder City?

Die Pläne für eine rund 5000 Quadratmeter große Filiale seien nicht verworfen, wie Sinn-Chef Friedrich Göbel betont. „Dortmund ist und bleibt ein attraktiver Standort“, sagt Göbel. Er erwarte aber, „dass die Eigentümer der Handelsimmobilien Konditionen aufrufen, die akzeptbal sind“, so Göbel.

Soll heißen: Vermieter seien aufgefordert, der prekären Lage Rechnung zu tragen und ihre Preisvorstellungen spürbar zurückzuschrauben. „Wir unterschreiben nur Verträge, die wir verantworten können“, erklärt der Sinn-Chef.

Interimsmieter im Kaufhof

Dabei wäre es fast schon so weit gewesen: Die Modekette war 2020 als „Interimsmieter“ für das geschlossene „Kaufhof-Gebäude“ gehandelt worden. „Wir hätten das Erdgeschoss und das erste OG belegt“, sagt der Sinn-Chef.

Nach Besichtigungen der Immobilie habe man von den Plänen Abstand genommen. Die Haustechnik sei veraltet und führe zu hohen betrieblichen Kosten. Das sei wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen.

Sinn beobachte den Dortmunder Markt nach wie vor. Zunächst gelte es abzuwarten, sagt Göbel. Zurzeit sei beispielsweise unklar, wie sich der Besatz der Thier-Galerie entwickele. Dort käme Sinn nur zum Zuge, wenn sich ein Anbieter mit entsprechendem Flächenvolumen verabschiedet.

Doch wer sollte das sein? Der irische Modeanbieter Primark? Center-Manager Markus Haas möchte sich nicht die Karten schauen lassen: „Wir stehen mit Primark aktuell in engen Verhandlungen“, teilt Haas auf Anfrage mit.

„Die Branche belauert sich“

Branchenkennern zufolge wird sich auch die Immobilie der R+V-Versicherung nach dem Umzug der Mayerschen in die gegenüberliegende Roland-Filiale nicht ohne Weiteres vermieten lassen. Es gebe hohen Umbau- und Investitionsbedarf, heißt es. Das sieht auch der Sinn-Chef so. „Der Standort an sich ist super.“

„Der Handel befindet sich in Schockstarre“, sagt IHK-Geschäftsführer Ulf Wollrath. „Die Branche belauert sich und wartet, was geschieht.“ Er gehe davon aus, dass die Nachfrage nach größeren Flächen sinken werde. „Wir werden zu kleinteiligeren Einheiten kommen, auch zu neuen Nutzungen“, schätzt der IHK-Handelsexperte.

Seine Prognose: Die Folgen der Pandemie werden zeitversetzt den Immobilienmarkt erreichen. „Die Preise dürften sinken“, so Wollrath, „auch in 1a-Lagen.“ Sinn-Chef Göbel hofft, „dass die Marktteilnehmer vernünftig werden.“ Er sei sicher, „dass wir zu gegebener Zeit die passende Immobilie finden“.

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