Auf dem vorderen Schulhof der Grundschule wird das mobile Klassenzimmer beziehungsweise der Container platziert.

© (A) Matthias vom Büchel

75 Erstklässler – mobiles Klassenzimmer für Dortmunder Grundschule schwebt mit dem Kran ein

rnSchulen in Dortmund

Die Grundschule ist gefragt: Ihre Anmeldezahlen für das Schuljahr 2020/21 sind noch einmal gestiegen. Der Rektor bleibt aber entspannt, denn ein großes Problem ist mittlerweile gelöst.

Oestrich

, 18.03.2020, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Jens Emanuelsson kann es noch gar nicht richtig fassen. 75 Anmeldungen von Erstklässlern für das kommenden Schuljahr 2020/21 liegen ihm mittlerweile vor.

„Vor fünf Jahren hatten wir 27 Kinder, demnächst werden es 75 sein“, berichtet der Rektor der Schragmüller-Grundschule in Oestrich. Auch Kinder aus den Nachbarstädten wie Castrop-Rauxel und Lünen-Brambauer seien angemeldet worden.

Innerhalb von nur fünf Jahren hat die Schule damit einen Sprung von einer Eingangsklasse 2015/16 auf drei Eingangsklassen 2020/21 gemacht. „Vielleicht spricht sich langsam herum, dass hier ein fleißiges, nettes Team arbeitet“, sagt Jens Emanuelsson, der vor rund zweieinhalb Jahren als Rektor an die Schule kam.

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Erst im vergangenen Jahr hat die Grundschule mit einer überdurchschnittlich guten Qualitätsanalyse der Bezirksregierung Arnsberg von sich Reden gemacht, trotzdem bleibt der Rektor angesichts des Schüler-Booms bescheiden und teilt den Erfolg gerne mit den anderen Schulen im Stadtbezirk.

Jens Emanuelsson leitet die Schragmüller-Grundschule seit rund 2,5 Jahren. Der neuen Herausforderung mit einer zusätzlichen Eingangsklasse in einem mobilen Klassenzimmer sieht er gelassen entgegen.

Jens Emanuelsson leitet die Schragmüller-Grundschule seit rund 2,5 Jahren. Der neuen Herausforderung mit einer zusätzlichen Eingangsklasse in einem mobilen Klassenzimmer sieht er gelassen entgegen. © (A) Beate Dönnewald

„Der Nordwesten brummt gerade. Die anderen Schulen merken das auch“, sagt er. Als Beispiel nennt er die Regenbogen-Grundschule, die im kommenden Schuljahr ebenfalls eine zusätzliche Eingangsklasse bilden wird.

Zwei Grundschulen bilden weniger Eingangsklassen

Der Boom gilt aber nicht für alle Schulen im Bezirk: So ist im aktuellen Sachstandsbericht zum Anmeldeverfahren an den Dortmunder Grundschulen vom 28. Januar 2020 zu lesen, dass die Bodelschwingh- und die Schopenhauer-Grundschule voraussichtlich „Eingangsklassen unterhalb ihrer eigentlichen Zuständigkeit bilden“.

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Weil die Schragmüller-Grundschule aus den berühmten Nähten platzt, bekommt sie ein mobiles Klassenzimmer – also einen Container, wie die weniger schöne Bezeichnung lautet. Jens Emanuelsson weiß, dass dieser Begriff negative Assoziationen auslösen kann.

Einige besorgte Eltern hätten ihn wegen der mobilen Einheiten, wie die Container auch genannt werden, schon angerufen. Der Rektor beruhigt: „Diese Einheiten sind sehr schick und großflächig. Sie sind mit neuen Möbeln, White-Boards, Garderoben und insgesamt sehr gut ausgestattet.“

Mobiles Klassenzimmer kommt in der zweiten Hälfte der Sommerferien

Während Ende Januar noch nicht feststand, auf welchem der beiden Schulhöfe der Container platziert wird, ist mittlerweile eine Lösung gefunden. „Es wird der vordere sein mit dem alten Baumbestand“, so der Rektor. Damit das funktionieren kann, werde das mobile Klassenzimmer mithilfe eines Krans positioniert.

Weil die mobilen Einheiten nur auf Bestellung produziert werden, klappe es mit der Anlieferung wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte der Sommerferien. Welche Klasse dort einziehen wird, wollte der Schulleiter nicht verraten.

Der neuen Herausforderung sieht Jens Emanuelsson insgesamt entspannt entgegen – und das, obwohl er aktuell mit vier Lehrerstellen im Minus ist. Zum 1. Mai dürfe er eine Stelle ausschreiben. Eine Garantie, dass sie auch besetzt wird, gebe es aber nicht.

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So oder so. Unterrichtsausfall soll es an seiner Schule auch weiterhin nicht geben. Emanuelssons Strategie: „Die Lehrer machen Überstunden, die sie mal in guten Zeiten abarbeiten, wir nehmen zwei Klassen mit zum Sportunterricht oder die Kinder werden punktuell auf die anderen Klassen verteilt.“ Letzteres bedeutet, dass die Kinder vorgefertigtes Material ohne Unterstützung bearbeiten.

Bekommt die Schule einen An- oder Neubau?

Sorgen macht dem Schulleiter allein der Blick in die Zukunft. „Wenn wir im übernächsten Schuljahr wieder 75 Kinder bekommen, haben wir ein Problem. Denn platzmäßig pfeifen wir aus dem letzten Loch.“

Laut Stadt ist damit nicht zu rechnen: „Nach den Prognosezahlen zeichnet sich der Bedarf von zusätzlichen Eingangsklassen nicht ab. Die Schule wird ab 2021/22 voraussichtlich wieder nur zwei Eingangsklassen bilden“, so Stadtsprecher Christian Schön. Zusätzliche Raumkapazitäten seien nicht erforderlich.

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