An der Waltroper Straße befinden sich die Überreste eines bedeutenden Ritterguts: Haus Mengede. Einst der Stammsitz der Ritter von Mengede, zeugen heute nur noch Mauerreste von seiner historischen Bedeutung. Zur Aufwertung dieser Stätte wird eine App entwickelt, die die Geschichte des Guts erzählt. Mit Unterstützung von der Stadt Dortmund und Förderung durch das Land NRW initiiert der Heimatverein Mengede ein Projekt zur digitalen Wiederbelebung der einst mächtigen Gebäude.
Am Mittwoch (11.12.) trafen sich Heiko Just, Leiter des Grünflächenamts, Hans-Ulrich Peuser vom Heimatverein und Projektentwickler Dr. Benjamin Weber an den Ruinen. Dank Fördermitteln wird eine App erstellt, die Kindern und Erwachsenen zeigt, wie das Rittergut seit seiner Gründung im 13. Jahrhundert aussah. Dazu werden 3D-Modelle entwickelt. QR-Codes auf Stelen führen die Besucher in die virtuelle Welt von Haus Mengede, während vor Ort VR-Brillen ausgeliehen werden können.
Die Bezirksvertretung Mengede hat Ende November beschlossen, die Grünfläche um das Bodendenkmal umzugestalten – als Teilprojekt der städtischen Initiative „nordwärts“. Zwei neue Obstbäume werden gepflanzt, und der Zaun wird niedriger gestaltet, um das Interesse von Radfahrern zu wecken. Der benachbarte Zaun des Gewerbegebiets wird begrünt, und neue Schilder informieren über die Geschichte der Anlage.

Haus Mengede war eine mächtige Wasserburg mit einem beeindruckenden Graben- und Verteidigungssystem. Es bestand aus einer Haupt- und Vorburg, umgeben von einer Gräfte. Der sogenannte Aphof, ein befestigtes Wohnhaus, wurde 1306 erbaut. Im Laufe der Jahre kamen diverse Wirtschaftsgebäude und eine Kapelle hinzu, die im 17. Jahrhundert den Katholiken von Mengede als Pfarrkirche diente. 1899 zerstörte ein Feuer die Kapelle.
Die Sockelruine des ehemaligen Adelssitzes, umgeben von einem grünen Stabgitterzaun, lässt kaum erahnen, dass hier einst eine stattliche Burg stand. Aufgrund von Baufälligkeit wurde Haus Mengede 1968 abgerissen. Heute ist lediglich eine etwa 90 cm hohe Sockelruine erhalten, die mit den neuen Projekten jedoch wieder zum Leben erweckt werden könnte.
Dazu haben viele beigetragen. Informationen von Zeitzeugen, die das Gebäude vor seinem endgültigen Abriss kannten, wurden gesammelt – ebenso wie historisches Bildmaterial. Auch die Denkmalbehörde hatte einen Aufruf an die Öffentlichkeit gestartet, alte Fotografien, Ansichtskarten oder Zeichnungen zur Verfügung zu stellen. All dies fließt nun ein in die neue App, die mithilfe von Fördermitteln des Landes programmiert wird.
