Martin Lacey und sein Löwe King Tonga mit einem Glas Kot. © picture alliance/dpa

Wildschweine auf Golfplatz

Mit Löwenkot gegen Wildschweine: Dompteur hat Idee für geplagte Golfer

Marder unterm Auto oder ungebetener Besuch von Wildschweinen? Martin Lacey hat ein Gegenmittel gefunden. Könnte Löwenkot auch in Dortmund eine Lösung für den „Kartoffelacker“-Golfplatz sein?

Syburg

, 14.08.2020 / Lesedauer: 3 min

Martin Lacey jr. entstammt einer englischen Zirkusfamilie und hat in die Münchner Zirkusfamilie Crone eingeheiratet. Mit Zirkusvorstellungen ist das in diesen Zeiten so eine Sache. Dafür hat Lacey etwas anderes für sich entdeckt: Er verkauft den Kot seiner 26 Raubkatzen, um Menschen zu helfen, Tiere zu vertreiben.

Tiere vertreiben, das möchte der Dortmunder Golfclub auch gerne: die Wildschweine, die regelmäßig ihr gepflegtes Grün heimsuchen und den Golfplatz in einen Kartoffelacker verwandeln.

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Über Lacey und seinen Löwenkot berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 11. August. Autor Christian Rost erzählt die Geschichte des Löwendompteurs Martin Lacey jr.

Drei Stunden täglich müsse Lacey mit seinem Team die Löwenkäfige säubern. Und dabei kann er so einiges aufsammeln, was die Tiere haben fallen lassen. Absatzprobleme gibt es offenbar keine. Gerade erst habe er sein 2000. Marmeladenglas mit Löwenkot verkauft. 5 Euro kostet so ein Glas.

Der Inhalt, so berichtet der Löwendompteur der „Süddeutschen“, sei zwar „scharf im Geruch, aber für bestimmte Zwecke unübertroffen in der Wirkung“. Angeblich setze die israelische Armee schon seit Jahren Löwenkot an der Nordgrenze des Landes zur Abschreckung von Wildschweinen ein, damit die Soldaten nachts ruhig schlafen könnten, berichtet die Süddeutsche.

Kann Löwenkot dazu beitragen, Wildschweine fernzuhalten: Der Löwendompteur ist jedenfalls dieser Ansicht. © picture alliance/dpa

Man müsse Löwenkot nur vorsichtig dosieren, „sonst vertreiben Sie nicht nur Tiere, sondern auch Nachbarn“. Ärger mit Nachbarn hat Lacey wohl nicht, dafür aber mit Tierschützern: Die „Aktionsgruppe Tierrechte Bayern“ behauptet, in einer Kotprobe, die der Zirkus derzeit als Mittel verkauft, um Marder abzuhalten, einen multiresistenten Keim festgestellt zu haben. Nun wird untersucht.

Syburger Thomas Goeke hat eine Idee

Thomas Goeke hat keine Löwen und lebt auch nicht in München, sondern in Dortmund, im Ortsteil Syburg. Ein Golfspieler ist er auch nicht, aber er fahre täglich zur Arbeit am Golfplatz vorbei.

Und er hat die Geschichte unserer Redaktion über die Wildschweinplage auf der Anlage gelesen - und die Zeilen in der Süddeutschen. Vielleicht interessiere es ja jemanden, was da der Herr Lacey in München verkaufe. Und vielleicht könne ja sogar der Dortmunder Zoo den Golfern helfen?

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Kann er - zumindest im Moment - nicht. Stephanie Zech ist Biologin im Dortmunder Zoo. Dort gibt es gerade keine Löwen, weil umgebaut wird. Aber irgendwann wieder werde es es Löwen geben. Was sagt die Biologin zur Abschreckungsmethode „Löwenkot gegen Wildschweine“?

„Das riecht schon streng, wie bei anderen Fleischfressern auch. Und die Tiere riechen das auch.“

Aber ob sie sich davon tatsächlich abhalten lassen, den Golfplatz umzupflügen, da ist sich die Fachfrau nicht so sicher. Es könne genauso gut sein, dass - wenn die Tiere merken, dass davon keine Gefahr ausgeht - sie trotzdem kämen.

Die vergangenen Tage hätten sich die Wildschweine auf dem Gelände übrigens nicht sehen lassen, nur ein paar Dachse seien da gewesen, und der Sturm habe Schäden angerichtet, berichtet Clubmanagerin Amelie Bernsdorf. Von dem Löwenkot hat auch sie schon gehört, von dem Syburger Thomas Goeke.

Im Dortmunder Zoo gibt’s keinen Löwen

Aber erstens gibt es gerade keine Löwen im Zoo, die da helfen könnten und zweitens hat die Clubmangerin so ihre Zweifel, ob die paar Gramm im Marmeladenglas auf dem 55 Hektar großen Gelände helfen würden – gegen bis zu 200 Kilo schwere Kolosse.

Aber sie wolle auf jeden Fall darüber mit den Jägern sprechen, die sich gerade auf konventionelle Wildschweinjagd an der Reichsmarkstraße vorbereiten.

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