Derart entspannt verschläft Sechsbinden-Gürteltier Kasimir die Hitze.

© Marcel Stawinoga

Hitzewelle: Sogar Tierarten aus Afrika ist es im Dortmunder Zoo zu heiß

rnZoo Dortmund

Wenn es heiß ist, halten auch Tiere gern Siesta. Das gilt auch für die Zootiere. Für manche gibt es eine Extra-Abkühlung.

Dortmund

, 07.08.2020, 15:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn das Thermometer über 30 Grad steigt, wird es auch den meisten Tieren im Dortmunder Zoo zu warm. „Selbst den Tieren, die sonst in Afrika heimisch sind – sie sind aber hier geboren – wie Zebras oder Antilopen ist es dann zu heiß“, berichtet Zoosprecher Marcel Stawinoga. „Sie haben sich an unser Klima gewöhnt und legen sich lieber in den Schatten.“

Manche nutzen die Hitze auch für eine kleine Siesta, wie Sechsbinden-Gürteltier Kasimir. Doch schlafend und derart entspannt erschreckt er zuweilen die Zoo-Besucher; denn chillt er auf dem Rücken, sieht er aus, als sei er tot.

Die Große Ameisenbärin Zenobia nimmt mit Tochter Maria ein kühlendes Bad.

Die Große Ameisenbärin Zenobia nimmt mit Tochter Maria ein kühlendes Bad. © Jamie-Lee Hesse

Die Ameisenbären und Flachlandtapire haben Badebecken. „Doch sie lassen sich auch gern von den Tierpflegern abduschen. Das ist erfrischender“, sagt Stawinoga. So freut sich Flachlandtapir-Opa Kuni, inzwischen 26 Jahre alt, bei Hitze immer über eine kalte Dusche.

Flachlandtapir Kuni genießt die kalte Dusche, die ihm Tierpflegerin Ilona Mayer verabreicht.

Flachlandtapir Kuni genießt die kalte Dusche, die ihm Tierpflegerin Ilona Mayer verabreicht. © Marcel Stawinoga

Zu alt für die Schlammsuhle

Fast doppelt so alt wie Kuni ist Nashorn-Oma Natala (51). Wegen ihres hohen Alters wagt sie sich nur noch selten in die Schlammsuhle auf der Außenanlage, die ihre Artgenossen, darunter auch Hörnchen Willi, gern lange und ausgiebig zur Abkühlung nutzen; denn sie haben keine Schweißdrüsen. Der Schlamm auf der Haut ist auch ein Sonnenschutz für die Dickhäuter, er verschließt kleine Wunden und schützt vor Fliegen und anderen Insekten.

Nashorn-Oma Natala ist das Bad in der Schlammsuhle, das Nashörner gern und ausgiebig nehmen, inzwischen zu beschwerlich. Deshalb erhält sie von Tierpflegerin Melissa Engelke eine Extra-Dusche.

Nashorn-Oma Natala ist das Bad in der Schlammsuhle, das Nashörner gern und ausgiebig nehmen, inzwischen zu beschwerlich. Deshalb erhält sie von Tierpflegerin Melissa Engelke eine Extra-Dusche. © Marcel Stawinoga

Schlammbaden zur Abkühlung ist auch eine beliebte Beschäftigung der Capybaras, die auch Wasserschweine heißen und aus der Familie der Meerschweinchen kommen. Das größte heute noch lebende Nagetier bewohnt sonst feuchte Regionen in Südamerika.

Auch Wasserschwein (Capybara) Daniela nimmt zur Abkühlung gern ein Schlammbad.

Auch Wasserschwein (Capybara) Daniela nimmt zur Abkühlung gern ein Schlammbad. © Marcel Stawinoga

Die Kleinen Pandas aus dem Himalaya, hängen in ihrer Heimat an den Hängen, wo es relativ kühl ist. Ein Wassersprenger kühlt deshalb ihre Anlage im Zoo herunter. Wassersprinkler gibt es auch bei den Alpakas, die das nasse Angebot gern annehmen.

Lieber auf dem Liegebrett als mit der Familie in der Schlafkiste

Wickelbär-Jungtier Meeko, der im Mai geboren wurde, macht es sich an heißen Tagen lieber außerhalb der Schlafkisten gemütlich. „Er liegt dann besonders gern auf einem Liegebrett in der hinteren Ecke des Geheges, wo es etwas kühler ist“, erzählt der Zoo-Sprecher, während der Rest der Familie gemeinsam seitlich zusammengerollt in einer der Schlafkisten den großen Teil des Tages verschläft; denn die Hauptaktivitätszeit dieser Kleinbären liege in der Nacht, so Stawinoga.

Wickelbär-Jungtier Meeko zieht bei Hitze ein Liegebrett im hinteren Teil des Geheges den Schlafkisten vor, in denen sich der Rest der Familie gemeinsam zusammenrollt.

Wickelbär-Jungtier Meeko zieht bei Hitze ein Liegebrett im hinteren Teil des Geheges den Schlafkisten vor, in denen sich der Rest der Familie gemeinsam zusammenrollt. © Stefanie Schroller

Meeko bewohnt gemeinsam mit seinen Eltern ein Gehege im Tamandua-Haus. Insgesamt leben drei Wickelbären im Zoo. Das Tamandua-Haus ist derzeit allerdings coronabedingt geschlossen.