Einen ungewöhnlichen Sportunterricht genossen etwa 30 bis 35 Sechstklässler der Gesamtschule Scharnhorst am Montagmorgen (11.12.). Statt Turnen, Hand- oder Fußball standen sie auf dem Eis des Eisstadions an den Westfalenhallen und übten sich in Eishockey oder Eislauf. Ihre Lehrer waren keine geringeren als die Deutsche Meisterin und zweimalige Olympia-Teilnehmerin im Eiskunstlauf, Marina Kielmann (55), und der ehemalige Eishockey-Profi Ralf Konecki (72).
„Wir trainieren schon seit 50 Jahren gemeinsam in dieser Halle, kennen uns also schon seit Ewigkeiten“, sagt Konecki, „jetzt haben wir uns für dieses Projekt eben zusammengetan.“ Dabei können Schulen die beiden Profis für vier bis acht Einheiten buchen. Kostenpunkt: 60 Euro pro Einheit für jeden der beiden Profis. Die Gesamtschule Scharnhorst kann ihre Kosten auch vom Bildungsscheck des Lensing-Media-Hilfswerks bezahlen (2500 Euro - wir berichteten).
Und ganz augenscheinlich hatten die Scharnhorster Gesamtschüler mächtig Spaß an der Sache. „Ein gutes Zeichen für mich ist immer, wenn sie anschließend sagen, sie seien ins Schwitzen gekommen“, sagt Konecki, „denn dann waren sie mit Feuereifer dabei.“ Und Training lohnt sich für die Eishockey-Schüler: Ganz am Ende der Einheiten im Eisstadion steht ein kleines Turnier.
Auch Marina Kielmann sagt, dass ihr der Unterricht Spaß mache, obwohl zwischen ihrem eigenen Können auf dem Eis und dem der Schüler Welten liegen. Sie meint: „Es ist toll, wenn jemand in der ersten Einheit soviel Angst hat, dass er oder sie sich nicht aufs Eis traut, und beim dritten Mal schon ganze Runden dreht.“ Wichtig sei ihr, dass die Schüler von der Pike auf die richtigen Bewegungen einüben.
Und wer trotz aller Hilfestellung allzu ängstlich ist, geht eben mit einem Rollator aufs Eis, an dem man sich festhalten kann. Kein Problem.
Und wenn sie oder Ralf Konecki dann sogar Talent bei dem einen oder anderen Schüler erkennen, empfehlen sie ihm oder ihr, sich doch an einen entsprechenden Eislaufverein zu wenden. Traditionell sei es übrigens immer noch so, dass sich die Mädchen eher fürs Eiskunstlaufen interessieren und die Jungs für Eishockey. Aber es gebe auch Ausnahmen.

Ganz am Ende der Montagseinheit drehte Marina Kielmann noch ein paar Pirouetten, und die Schüler bestaunten sie mit offenen Mündern. Aber vielleicht können sie das ja auch bald.
Die Sportlehrer Andreas Kober, Manuela Böning und Jens Röper haben sich auf Seiten der Gesamtschule Scharnhorst um dieses Projekt gekümmert. Ansprechpartner für Schulen, die sich ebenfalls für diese Art von Schulsport interessieren, ist Henrik Ziethoff bei der Stadtverwaltung (Ausschuss für den Schulsport) unter der Telefonnummer 0231-5011517.
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