Kongress der Verkehrsbranche
Minister Wissing in Dortmund zum Straßenbau: „Müssen schneller werden“
Verkehrsminister Volker Wissing hat am Mittwoch in Dortmund den Deutschen Straßen- und Verkehrskongress eröffnet. Bei dem riesigen Experten-Treff äußerte er sich auch zur maroden A45-Brücke.
Er kam, sah und staunte. „Man sieht“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) beim Rundgang durch eine Fachausstellung der Verkehrsbranche in der Westfalenhalle, „dass wir nicht nur große Probleme beim Erhalt und der Erneuerung unserer Infrastruktur haben, sondern dass die Lösungen, die wir haben, auch riesig sind.“
Pünktlich war der Minister am Mittwochmittag mit dem Auto am Haupteingang der Westfalenhalle eingetroffen, um den Deutschen Straßen- und Verkehrskongress 2022 zu eröffnen.
Bis Freitag (7.10.) widmen sich über 1700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben aktuellen straßenverkehrstechnischen Fragestellungen vielen wichtigen Zukunftsthemen. Damit ist der Kongress der größte Expertentreff der Verkehrsbranche in Deutschland.
A45-Brücke soll am 18. Dezember gesprengt werden
„Straßen sind unverzichtbar“, sagte Wissing in seiner Eröffnungsrede und verwies auf die bei Lüdenscheid seit zehn Monaten komplett gesperrte A45 und die marode Talbrücke Rahmede. „Was passiert, wenn man zu lange nichts für den Erhalt von Straßen tut“, so seine Worte, „kann man 40 Kilometer entfernt von hier sehen.“
Zur Eröffnung des Kongresses begrüßten Elfriede Sauerwein-Braksiek (Mitte) und Michael Rohleder (2.v.l.) von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) sowie Bürgermeisterin Ute Mais (l.) den Bundesverkehrsminister Volker Wissing (2.v.r.) und seinen nordrhein-westfälischen Amtskollegen Oliver Krischer (r.) in der Westfalenhalle. © Schaper
Erfreut zeigte sich Wissing darüber, dass in dieser Woche der Auftrag für die Sprengung der Brücke vergeben werden konnte. Im August hatte er versprochen, dass die Brücke noch vor Weihnachten gesprengt werde.
Gegenüber unserer Redaktion ließ er wissen, dass es bei dem 18. Dezember als dem vorgesehenen Termin auch bleibe. Und: „Die Arbeiten für die Planung und den Bau der neuen Brücke laufen unter Hochdruck weiter.“
Zwar fiel das Wort Stau während des Ministerbesuchs nicht einmal, aber es schwang immer mit, wenn von digitalem Bauen für eine zukunftsfähige, moderne Infrastruktur oder von insgesamt 4000 mehr oder weniger sanierungsbedürftigen Autobahnbrücken in Deutschland die Rede war.
Klimaschutz und Nachhaltigkeitsziele
Ob es am Ende der Legislaturperiode 2025 mehr oder weniger Staus in NRW geben wird, darüber gab es keine Aussagen. Dass aber die Digitalisierung bei der Verkehrssteuerung und auch beim Bauen helfen kann, daran ließ niemand einen Zweifel - am wenigsten der Verkehrsminister. „Wir müssen schneller werden und komplett digital arbeiten - auch mit BIM“, sagte Wissing.
Mit dem „Building Information Modelling“, bei dem alle Informationen zu Planung und Bauausführung digital zusammengeführt werden, habe man bei der Deges - der öffentlichen Gesellschaft, die bundesweit Verkehrsprojekte plant - gute Erfahrungen gemacht. Ab 2025 soll es bei allen Baumaßnahmen an Fernstraßen bundesweit Standard sein.
In vielen Vorträgen und Diskussionsrunden wird es während des Kongresses auch um den Klimaschutz und das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen gehen.
„Der Verkehrssektor muss nachhaltiger werden, um den Klimawandel zu stoppen, das ist uns allen klar. Auf dem Kongress wollen wir uns mit der Frage nach dem Wie beschäftigen“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), die das Expertentreffen und die angegliederte Fachausstellung alle zwei Jahre organisiert.
Förderprogramm für kommunale Kataster?
„Klimawandel und Energiekrise unterstreichen die Bedeutung einer nachhaltigen Transformation und einer konsequenten Verkehrswende hin zur klimaneutralen Mobilität“, sagte auch NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Die Grünen).
Dortmunds Bürgermeisterin Ute Mais nutzte die Gelegenheit, im Gespräch mit den Ministern Förderprogramme anzuregen, die Städte und Gemeinde nutzen können, um Kataster für ihre Brücken oder auch ihre Lärmschutzwände zu erstellen.
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