Noch bis Sonntag gastiert das „Street Food & Music Festival“ auf dem Friedensplatz in Dortmunds City. 36 Food-Trucks bieten dort Leckereien aus der ganzen Welt an. Eine Vielfalt, die erschlagen kann.
Wir wollen helfen - und haben drei Stände für Sie herausgesucht, die Sie unserer Meinung nach nicht verpassen sollten.
Schlemmen wie die alten Römer
Der Stand von Eliseo Ranallo wartet mit reichlich Prominenz auf: „Al Pacino“, „John Travolta“ und „Bud Spencer“ stehen bei ihm auf der Karte. Dabei ist die Spezialität, die sich hinter den prominenten Schauspielernamen verbirgt, in ihrer Heimat selbst ein Star.
„Porchetta gibt es in Mittelitalien auf jedem Markt zu kaufen“, erklärt der 47-jährige Street-Food-Verkäufer aus L‘Aquila in den Abbruzzen. „Das ist wie bei euch die Currywurst oder die Bratwurst.“

Der köstliche Spanferkel-Rollbraten bildet den Kern des Burger-artigen Snacks, den Ranallo verkauft. Er importiere ihn von seinem italienischen Metzger des Vertrauens, der sein Geschäft in fünfter Generation führe. Der Braten werde mit 15 Kräutern (unter anderem Rosmarin und Thymian) mariniert und komme dann für acht bis zehn Stunden bei 140 Grad in den Ofen. Das Ergebnis ist unfassbar knusprig und gleichzeitig saftig.
„Es ist die Königin des italienischen Street-Food“, sagt Ranallo - und ein Gericht mit einer Jahrtausende umfassenden Geschichte. Schon die Etrusker und die alten Römer hätten Porchetta gegessen, erzählt Ranallo. Er serviert es im Olivenöl-Focaccia mit einer Joghurt-Kräuter-Soße und verschiedenen Beilagen, unter anderem karamellisierten Zwiebeln Rucola und Bacon. Kostenpunkt: 8 bis 13 Euro.
Pulled Pork, aber ohne Fleisch

Auf den ersten Blick sehr ähnlich zum Porchetta, doch auf den zweiten grundverschieden sind die Gerichte von Micha Müntjes. Der gelernte Koch bietet Burger an - doch statt aus Schwein besteht das Herzstück seiner Speisen, die sogenannten „Pattys“, aus Seitan, Soja, Bockshornklee und roter Beete.
Der 58 Jahre alte Oberhausener betreibt den einzigen komplett veganen Food-Truck des Street-Food-Festivals. Wenn er nicht gerade auf einem Stopp der Festival-Tour steht, verkauft er seine sechs Burger (Preisspanne: 7 bis 9 Euro, Begleit-Kartoffeln kosten 3,50 Euro) bei Musik-Festivals wie „Juicy Beats“ oder „Ruhr Reggae Summer“.
Seine Burger-Kreationen, die Müntjes bis auf das Brot komplett selbst herstellt, sind köstlich. Ein Highlight ist der Pulled-Jackfruit-Burger, der den Vergleich zu einem „Pulled-Pork-Burger“ locker standhält.
Mini-Pfannkuchen nach eigenem Rezept
Nach so viel herzhafter Schlemmerei muss ein süßer Abschluss her. Unsere Wahl fällt auf Poffertjes, die kleinen Pfannkuchen aus den Niederlanden. Sie gibt es am Stand von Gülsah Kucur (28) und ihrem Mann Kerem (32).
Mit der süßen Mini-Schweinerei ist Gülsah Kucur aufgewachsen: Seit sie ein kleines Mädchen war, aß sie sie jeden Winter an ihrem Lieblingsstand auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. „Das ist eine Kindheitserinnerung für mich“, sagt sie. Eine Erinnerung, die sie nun mit ihrem eigenen Poffertjes-Stand täglich aufs Neue mit Leben füllt.
Die Kucurs begnügten sich jedoch nicht damit, nur das Original-Rezept zu befolgen. „Die Original-Poffertjes waren uns zu platt“, erklärt Kerem Kucur. Zwei Jahre tüftelten sie am Teig, bis sie zufrieden waren. Er besteht aus Hefe, Buchweizenmehl und normalem Weizenmehl und Ei, so viel verraten die Kucurs - der Rest ihrer Rezeptur bleibt ihr Geheimnis.
Ihre Poffertjes sind fluffiger als das Original. Das mache sie schöner für Fotos für die Sozialen Medien, sagt Kerem Kucur. Viel wichtiger jedoch: Sie sind wirklich lecker - außen knusprig, innen weich.
Acht unterschiedliche Variationen (Preisspanne: 5 bis 6 Euro) bieten die Kucurs an - Verkaufsschlager ist Erdbeere-Nutella.
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