Der Name könnte ein Wortspiel sein und Rückschlüsse auf den Unternehmensgründer zulassen. Oder er verrät, was dem Besitzer wichtig und heilig ist. Fakt ist: Beides ist richtig. Und das ist eine gute Nachricht für Dortmund. Denn in der Kuckelke entsteht der erste „Korean Street Food“-Laden der Stadt. Und das unter bewährter Leitung.
„Sonamu“ heißt der Laden, der sich derzeit noch ganz verhüllt zeigt. Bis vor zwei Monaten war hier die „Grüne Bude“, das ehemalige „Gustav Grün“. Jetzt wird umgebaut: Hinter der Plane sind rustikale Schemel und Bänke zu sehen, an den Wänden prangen koreanische Schriftzeichen, darunter das Bild einer Gasse, die an Seouls Ausgehviertel Itaewon erinnert.
„Sonamu“ heißt auf Deutsch „Rotkiefer“ - was bei weitem nicht die Bedeutung vermittelt, die der Baum in und für Korea hat: Er ist ein nationales Symbol und verkörpert die konfuzianischen Werte Treue, Ehrlichkeit, Tapferkeit und innere Stärke. Aber der Name hat noch eine zweite Bedeutung - die Vorsilbe „so“ ist als chinesisches Schriftzeichen eine Verkleinerungsform: „Sonamu“ ist das kleine „Namu“, wie wir bei einem Besuch im Mutterhaus, dem „Namu“ in die Olpe erfahren. Das hat vor elf Jahren Jonghun Byon gegründet, er ist auch der Kopf hinter der Neugründung in der Kuckelke.
Der K-Food-Boom
Korean Street Food ist eine kulinarische Verheißung - allerdings nicht unbedingt eine vegetarische: Herzhaft, scharf und fleischhaltig - das sind die meisten Gerichte, die man in Seoul auf der Straße eigentlich rund um die Uhr genießen kann. Während sich das Mutterschiff „Namu“ ein Stück weiter südlich auf „Innovative Korean Cuisine“ konzentriert, punktet das „Sonamu“ mit einfacherer Kost: Tteokbokki, Reiskuchen mit Kimchi, Zwiebeln oder Fisch und scharfem Gochujang, sind K-Kult, Korean Fried Chicken das Signature Dish der Han-Küche. Hinzu kommen Reisgerichte mit verschiedenen Toppings - aber kein Bibimbap, den Klassiker gibt es weiterhin nur im Namu. Dafür aber Waffeln in Fischform, die mit roten Bohnen oder Käse gefüllt sind.
Diese Gerichte haben koreanisches Essen zum angesagtesten Street Food der Welt gemacht. In Berlin und München sprießen die koreanischen Restaurants „wie Shitake-Pilze aus dem Boden“, wie die „taz“ kalauerte. Die weltweite Präsenz ist Programm: Korea fördert - neben der Tech-Offensive und der K-Pop-Vermarktung - seit 15 Jahren die Gründung von Restaurants. Das Ziel: ein Platz unter den Top Five der besten Länderküchen.
Die Planen in der Kuckelke 8 sollen in der zweiten Mai-Woche fallen. Wir wünschen: „Iss viel“ - so wünscht man sich in Korea „Guten Appetit“.
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