Millionenschwere Neubau-Pläne für Westfalenpark Wichtige Entscheidung für das Kindermuseum steht bevor

Eingang und Kindermuseum: Teure Neubau-Pläne für Westfalenpark
Lesezeit

Der Dortmunder Westfalenpark putzt sich heraus: Mehr als 41 Millionen Euro sollen mit dem „Zukunftskonzept Westfalenpark“ in neue Wege, Spielangebote, Gebäude, technische Anlagen und gärtnerische Attraktionen investiert werden. Zu den wichtigsten und teuersten Projekten gehören die Neugestaltung des Haupteingangs Ruhrallee und des Kindermuseums Mondo Mio. Die Politik steht dabei jetzt vor einer wegweisenden Entscheidung.

Der Grundsatz ist klar: Der Park-Haupteingang Ruhrallee, dessen Gestaltung aus der Zeit der Bundesgartenschau 1991 stammt, soll erneuert werden. Es sollen größere Räume entstehen, die auch für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt werden können.

Und das Kindermuseum „Mondo Mio“, das bislang in der ehemaligen Florianhalle untergebracht ist, soll einen Neubau unmittelbar neben dem Eingang Ruhrallee bekommen. Die mehr als 50 Jahre alte Ex-Florianhalle wird dann abgerissen.

Der Westfalenpark-Eingang Ruhrallee
Der Westfalenpark-Eingang Ruhrallee soll neugestaltet werden. © Oliver Volmerich

Die Politik muss jetzt entscheiden, wie viel Geld investiert werden soll - und wie schnell die Planung umgesetzt wird. Die Verwaltung hat dazu zwei Varianten vorgelegt, über die am Dienstag (17.10.) der zuständige Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit beriet.

Die von der Verwaltung eigentlich favorisierte Variante A wird mit Gesamtkosten von 17,96 Mio. Euro kalkuliert. Die Variante B würde mehr Platz für das Kindermuseum einräumen, Erweiterungsflächen für die „Mondo Mio“-Schau und eine neue Ausstellung für Kinder unter drei Jahren schaffen. Die Gesamtkosten stiegen in diesem Fall allerdings auf 19,1 Millionen Euro und die Bauzeit würde sich voraussichtlich um vier bis fünf Monate verlängern.

Museums-Geschäftsführerin Nina Schulze warb in der Ausschuss-Sitzung eindringlich für die Museumserweiterung. Aktuell könnten maximal 200 Menschen die Ausstellung gleichzeitig besuchen. „Zu Stoßzeiten müssen wir deshalb immer wieder zeitweise schließen“, sagte Nina Schulze.

Kleinkinder als neue Zielgruppe

Es geht aber auch um eine neue Zielgruppe: Kleinkinder. Der Neubau des Museums soll nicht nur die beiden Ausstellungen „Nijambo“ für Kinder von 6 bis 12 Jahren und „Weltenkinder“ für Kinder von 3 bis 6 Jahren beherbergen, sondern auch einen eigenen Ausstellungsraum für Familien mit sehr jungen Kindern bis 3 Jahren anbieten.

„Die steigenden Geburtenraten in Dortmund sowie die hohe Nachfrage von Familien mit Kinderwägen verweisen auf eine wachsende Zielgruppe und auch die Besucherstatistik des Museums verzeichnet in den letzten zehn Jahren eine exponentiell steigende Zahl von Kleinkindern. Von jährlich mindestens 10.000 Individual-Besucherinnen und Besuchern unter sechs Jahren ist bereits heute die Hälfte der Kinder unter drei Jahre alt, heißt es zur Begründung.

Die frühere Florianhalle im Westfalenpark
Die frühere Florianhalle im Westfalenpark soll abgerissen werden. © Dieter Menne (A)

Das Problem: Anders als in der Variante A könnte bei der Erweiterungsvariante das wichtige Bauprojekt nicht bis zum Start der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im April 2027 fertiggestellt werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Der Westfalenpark ist neben dem geplanten „Zukunftsgarten“ rund um die Kokerei Hansa in Huckarde zwar unter dem Titel „Unser Garten“ nur ein Nebenschauplatz bei der ruhrgebietsweiten IGA 2027. Das Investitionsprogramm ist aber auf das besondere Ereignis ausgerichtet.

Das war auch für die Mehrheit der Politik am Ende das ausschlaggebende Argument. Allen voran CDU und SPD sprachen sich für die kostengünstigere und schnellere Variante A aus. „Für uns ist es wichtig, dass wir bis zur IGA den neuen Eingang und das Mondo Mio fertig haben wollen“, erklärte CDU-Sprecherin Ute Mais. Auch finanziell könne man die Haushaltsansätze nicht immer weiter ausweiten.

Die endgültige Entscheidung trifft der Rat der Stadt am 8. November.

Westfalenpark-Chefin: „Wir müssen Prioritäten setzen“: Warum sich die Bauprojekte verzögern

Nächstes Debakel um ein Vorzeigeprojekt: „Wasser-Garten“ wird zu spät fertig - und der Westfalenpark

Kaputtes Sonnensegel bremst Umbaupläne: Leiterin sagt, wie sich der Westfalenpark verändern wird