Wohnen in Dortmund

Mieterhöhungen wegen der Inflation? Das sagen Dogewo21 und Sparbau

Steigt nicht nur die Warmmiete wegen der hohen Energiepreise, sondern auch die Kaltmiete wegen der Inflation? Vonovia und LEG erwägen das. Jetzt äußern sich dazu Dogewo21 und Sparbau.

Dortmund

, 07.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Die aktuelle Diskussion in den Medien um eine Koppelung der Mietpreise an die Inflationsrate entbehrt für Klaus Graniki, Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsunternehmens Dogewo1, jeglicher Grundlage.

Bundesweit agierende Wohnungsunternehmen wie Vonovia und LEG hatten erklärt, deutliche Mieterhöhungen aufgrund hoher Inflationsraten für unausweichlich zu halten. Vonovia-Chef Rolf Buch hatte gegenüber dem Handelsblatt erklärt: „Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen Mieten ansteigen.“

Klaus Graniki distanziert sich als Geschäftsführer des Dortmunder Wohnungsunternehmens mit mehr als 16.000 Wohnungen ausdrücklich von solchen Ankündigungen: „Ein verantwortungsvoller Vermieter sollte derartige Aussagen nicht tätigen. Der Anstieg der Inflationsrate war und ist keine Grundlage für eine Mieterhöhung. Hier sind der gesetzliche Rahmen und der Mietspiegel ausschlaggebend und als belastbare Größe zum Schutz der Mieterinnen und Mieter anzuführen. Es darf nicht sein, dass der Eindruck entsteht, das Mieterinnen und Mieter die Rechnung für eingebrochene Aktienkurse und höhere Zinsen am Kapitalmarkt zahlen sollen.“

Dogewo21-Chef verweist auf den Dortmunder Mietspiegel

Aus Sicht des Dogewo21-Chefs führen derlei Äußerungen dazu, dass Mieter unnötigerweise noch mehr verunsichert werden, als sie dies durch die steigenden Energiekosten womöglich ohnehin schon sind. „Mieterhöhungen bei Dogewo21 erfolgen immer im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und des Dortmunder Mietspiegels. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern,“ versichert Klaus Graniki.

Unstrittig ist laut Graniki, dass die Wohnungswirtschaft aufgrund von steigenden Baupreisen und Lieferengpässen vor einer Vielzahl von Problemen steht. Die Lösung müsse aber eine andere sein: „Hier ist es erforderlich, dass durch die Politik eine Regulierung erfolgt und der Inflation entgegengewirkt wird. Dies auf dem Rücken von Mietern auszutragen, widerspricht allen Grundsätzen eines sozialen, verantwortungsvollen Vermieters.“

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Auch beim Spar- und Bauverein spricht man sich gegen an die Inflationsrate gekoppelte Mieterhöhungen aus. Im Rahmen der Mietgestaltung erfolge die wohnungsscharfe Kalkulation unverändert in Orientierung an den qualifizierten Mietspiegel für die Stadt Dortmund. Dieser wird unter anderem auch vom Mieterverein mit aufgestellt.

Spar- und Bauverein verweist auf ohnehin steigende Nebenkosten

„Der Anstieg der Inflationsrate ist für Mieterinnen und Mieter nicht kalkulierbar und schlägt schon im Rahmen der Nebenkosten mit plötzlichen Preiserhöhungen auf die Gesamtwohnkostenbelastung der Mieterhaushalte durch“, sagt Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft.

Diese Entwicklung gelte es zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen der Erhöhungspolitik der Nettokaltmieten zu beruhigen und nicht durch inflationsbedingte Anpassungen in der aktuellen Situation zu verstärken. Die moderate Auslegung des gesetzlichen Rahmens biete dazu die passende Basis, so Franz-Bernd Große-Wilde.

Die Nebenkostensteigungen verursachen schon deutliche Mehrbelastungen bei den Mietern. Weil die Preise für Öl und Gas nahezu explodiert sind, hat der Spar- und Bauverein die Vorauszahlungen dafür bereits um 30 bis 35 Prozent angehoben. So sollen Mieter vor enormen Nachzahlungen zu Beginn des kommenden Jahres geschützt werden.

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