Nach Messerangriff an Dortmunder Schule Wie es an dem Berufskolleg jetzt weitergeht

Messerangriff: Wie es jetzt am Paul-Ehrlich-Berufskolleg weitergeht
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Ein Streit zwischen mehreren Schülern ist am Mittwochvormittag (1.2.) auf dem Schulhof des Paul-Ehrlich-Berufskollegs in Dortmund-Hacheney eskaliert. Hauptbeteiligte waren zwei Schüler der Schule.

Ein 19-Jähriger ist von einem 17-Jährigen mit einem Messer im Gesicht verletzt worden. Die Schnittverletzungen sind im Krankenhaus behandelt worden. Der verletzte Schüler habe aber noch am selben Tag entlassen werden können, teilt Steffen Korthoff, Sprecher der Polizei Dortmund, am Donnerstag mit.

Schüler versuchte zu schlichten

Am Tag der Tat hatte es noch Unklarheit über einen möglichen weiteren Tatverdächtigen gegeben. Wie Steffen Korthoff jetzt berichtet, habe es sich aber um einen Schüler gehandelt, der versucht habe, schlichtend dazwischenzugehen.

„Für einige Zeugen hatte es zunächst so ausgesehen, als sei er beteiligt gewesen. Nach mehreren Befragungen stellte sich das dann aber als falsch heraus.“ Die Ermittlungen laufen weiter.

Circa 1850 Schülerinnen und Schüler besuchen das Paul-Ehrlich-Berufskolleg in Hacheney.
Circa 1850 Schülerinnen und Schüler besuchen das Paul-Ehrlich-Berufskolleg in Hacheney. © Lukas Wittland

Vonseiten der Polizei werde es keine weitere Präsenz oder Maßnahmen an der Schule geben, es sei denn, die Schule wünsche sich einen Besuch der Jugendkontaktbeamten.

„Wir behandeln die Tat, wie wir eine gefährliche Körperverletzung immer behandeln“, sagt Korthoff. Da am Mittwoch das Ausmaß der Lage zunächst nicht klar war und eine Schule betroffen war, waren Polizei und Feuerwehr vorsichtshalber mit verstärkten Kräften ausgerückt.

Schulpsychologen vor Ort

Außerdem seien auch die Schulsozialarbeiter des Berufskollegs auf das Thema fokussiert, teilt Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung Arnsberg, die für die Dortmunder Schulen zuständig ist, mit. „Im Unterricht sind nach Möglichkeit zwei Lehrkräfte eingesetzt, um auch dort spontanen Gesprächswünschen nachzukommen.“

Einen besonderen Fokus würden die Schulpsychologen auch auf den kommenden Montag legen. Nach Praktikumstagen in den Betrieben am Donnerstag und Freitag wird dann die Klasse des mutmaßlichen Täters erstmals nach dem Angriff wieder gemeinsam Unterricht haben. „Im Vorfeld bereiten Psychologen die Lehrkräfte auf diese Situation vor. Am Montag stehen sie dann auch im Hintergrund für weitere Gespräche da“, sagt Söbbeler.

Schulleiter will sich nicht äußern

Wie der Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg weiter mitteilt, bitte der Schulleiter des Paul-Ehrlich-Berufskollegs um Verständnis, dass er sich nicht öffentlich zu dem Vorfall äußern wolle. Ihm sei wichtig, dass die Schule wieder in normale Abläufe finde. Deshalb möchte er sich vorrangig um das Tagesgeschäft kümmern.

Das Paul-Ehrlich-Berufskolleg liegt in der Nähe des Rombergparks. Die Stadtbahnlinie U 49 endet am Schulgelände. Laut der Internetseite des Paul-Ehrlich-Berufskollegs besuchen etwa 1850 Schülerinnen und Schüler die Schule.

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