Westfalenhallen

Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund: „Veganer werden zu Jägern“

Eine der größten und ältesten Messen Dortmunds ist nach der Corona-Pause wieder zurück: Die „Jagd & Hund“ verteilt sich auf mehrere Hallen. Das gibt es dort zu sehen.

Dortmund

, 09.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Es ist wieder Messezeit in Dortmund. Und das ist nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit alles andere als selbstverständlich. Die Messe „Jagd & Hund“ ist am Dienstag (7.6.) gestartet. Etwas kleiner als in den Jahren vor der Pandemie. Aber dennoch nicht weniger beachtlich, was die Fülle des Angebots angeht.

Dortmund ist in diesen „Jagd & Hund“-Tagen Ziel für Menschen aus ganz Europa, die sich dem Thema Jagd in irgendeiner Weise nahe fühlen. Auf dem Parkplatz sind Autos mit Kennzeichen aus Frankreich, Belgien, Niederlanden, Polen, oder Mazedonien zu sehen. In den Hallen sind viele unterschiedliche Sprachen zu hören.

Streetfood von Wilddöner bis Einhorneis

Das Messe-Geschehen beginnt auf dem Vorplatz vor dem Eingang Nord zur Messe Dortmund, direkt an der B1-Fußgängerbrücke, mit einem kleinen Streetfood-Festival und mehreren kleinen Ständen. Es gibt Einhorneis (natürlich nicht aus echten Einhörnern), Wilddöner (aus echtem Wild) und vieles mehr.

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Der Einblick in die Welt der Jäger und Hunde eröffnet sich wenige Meter dahinter auf mehrere Hallen verteilt. Der Jagd-Laie beginnt den Rundgang. Und staunt, wie viele Aspekte sich hinter diesem Thema verbergen.

Zum Start der Messe waren die Hallen bereits gut besucht. © Oliver Schaper

Corona hat der Jagd-Industrie zum Teil Rekordumsätze eingebracht. „Die Jagd boomt wieder. Viele haben ihre Verbindung zur Natur wiederentdeckt“, sagt ein Vertreter eines Jagdwaffen-Herstellers. Seine Beobachtung: „Sogar Veganer werden zu Jägern, weil Wild das beste Fleisch ist, das man essen kann.“

Jagen ist ein kostspieliges Hobby

Wer auf die Pirsch gehen möchte, der benötigt viele Dinge. „Um mit dem Hobby zu beginnen, müssen sie schon bis zu 10.000 und 15.000 Euro investieren“, sagt ein Aussteller.

Das beginnt bei der richtigen Kleidung, bevorzugt in Grün oder Tarnfleck, es geht aber auch elegant und modisch. Es braucht einen Waffenschrank, Zubehör und schließlich noch eine Versicherung. Im besten Falle besitzt man ein offroadfähiges Fahrzeug. Hier in den Dortmunder Messehallen gibt es alles davon.

Zur Jagd gehört die Schusswaffe. Unterschiedliche Unternehmen zeigen in Dortmund ihre Jagdgewehre. Der Kauf ist auf der Messe nicht möglich, aber die Ansicht von Waffen in unterschiedlichen Preislagen.

Prüfendes Anlegen an den Ständen mit den Gewehren

Immer wieder kommen Männer und Frauen an den Ständen vorbei, legen kurz an, prüfen Gewicht und Halt, führen Fachgespräche. Es sind Waffen für unter 2000 Euro zu bekommen, ein graviertes Spezial-Gewehr kostet mehr als das Zehnfache.

Rund 350.000 Menschen in Deutschland besitzen einen Jagdschein und dürfen demnach solche Gewehre besitzen. An den Ständen wird die strenge Regulation des Waffenbesitzes in Deutschland positiv hervorgehoben.

„Deshalb passiert hier auch nicht viel“, sagt ein Mann. Der Jagdschein gilt als hochkomplexe Prüfung und wird auch „das grüne Abitur“ genannt.

Wer bisher wenig mit Schusswaffen zu tun hatte und Gewehrläufe von Kriegsbildern kennt, der fremdelt möglicherweise im ersten Moment mit den vielen Flinten und Patronen, die hier nur wenige Meter vom Stand mit den süßen Jägerjäckchen für Kinder entfernt beworben werden.

Nicht nur etwas für Fans der Jagd

Kann man das ausblenden, ist die Messe nicht nur etwas für jagdaffine Menschen. Sondern auch für solche, die mit Hunden leben oder arbeiten, die sich für das Kochen interessieren oder auch für aktuelle Debatten zum Thema Tier- und Artenschutz.

Prominente Köche wie Heiko Antoniewicz oder Johann Lafer werden bis zum 12. Juni (Sonntag) noch in den Westfalenhallen auftreten. Es gibt unterschiedliche Vorführungen, unter anderem mit Rassehunden und Greifvögeln, dazu Vorträge, Diskussionspanels sowie Möglichkeiten für Kinder, sich zu bewegen.

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