Jochen Arndt ärgert sich beim Menükarussell über Bier-Rechnung „Das geht so nicht!“

Jochen Arndt wittert Bier-Betrug im Rodenberg 1770 – Wirt wehrt sich
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Bier ist Bier – sollte man meinen. Nicht so beim Menükarussell im Rodenberg 1770 in Dortmund-Aplerbeck. Hier gilt ein Weizenbier als „Spezialbier“, ist somit nicht in der „Bierbegleitung“ enthalten und muss zusätzlich zum Menüpreis bezahlt werden. Genau das sorgte bei Gast Jochen Arndt für Ärger.


Die Gastronomie Rodenberg 1770 ist 2025 erstmals Teil des Menükarussells in Dortmund
. Bei diesem Konzept bieten die Wirte Viergangmenüs inklusive Wein-, Bier- und Wasserbegleitung zu einem entsprechenden Festpreis an. Für nicht inkludierte Getränke müssen Gäste den normalen Preis zahlen. So auch Jochen Arndt für das Weizenbier.

Im Gespräch mit der Redaktion erzählt er von dem Besuch in dem Fischrestaurant in Aplerbeck. „Wir waren am 28. Februar dort, eine Gruppe von sechs Leuten“, sagt er. „Sie müssen wissen: Wir sind langjährige Gäste beim Menükarussell und immer wieder in verschiedenen Restaurants.“

Spezialbier oder nicht?

Auch dieses Mal sei zunächst alles wie gewünscht verlaufen. „Wir haben sehr gut gegessen, es war alles wunderbar“, berichtet Jochen Arndt von dem Besuch im Rodenberg 1770. Als nach dem Essen die Rechnung kam, erlebte er jedoch eine aus seiner Sicht böse Überraschung.

So wurden die getrunkenen Weizenbiere auf der Rechnung, die auch der Redaktion vorliegt, aufgeführt und sollten bezahlt werden. „Die Bedingungen sind mir ja bekannt. Und eigentlich sind Weine und Biere inkludiert“, so Jochen Arndt. Auf der Speisekarte, die der Redaktion ebenfalls vorliegt, ist unter dem Menüpreis von 79,90 Euro vermerkt: „Inklusive der begleitenden Weine, Biere und Mineralwasser“. Jochen Arndt fragte daher bei der Kellnerin und dem Wirt des Rodenberg 1770, Philipp Nowarre, nach: „Er sagte, Weizen sei ein Spezialbier. Pils war im Angebot inbegriffen, Weizen jedoch nicht.“

Hausverbot

Es standen fünf Weizenbiere für jeweils 5,90 Euro auf der Rechnung. Für Jochen Arndt also insgesamt 29,50 Euro. Unter Vorbehalt habe er den Preis bezahlt. „Der Wirt hat aus meiner Sicht sehr unglücklich reagiert“, sagt Jochen Arndt. „Er hat sehr brüsk geantwortet. Das war dem Haus nicht angemessen.“ Zudem verwies Philipp Nowarre laut des Gastes auf die Firma Niggemann, den Veranstalter des Menükarussells.

Anschließend erteilte der Wirt Jochen Arndt sogar Hausverbot im Rodenberg 1770. „Das geht so nicht, er tut sich keinen Gefallen“, meint der erboste Gast. Auf Nachfrage der Redaktion erklärt Philipp Nowarre die Maßnahme: „Er war ausfällig, hat die Fakten verdreht. Auch gegenüber der jungen Kellnerin hat er Terz gemacht und sich aggressiv verhalten.“ Jochen Arndt bestreitet das: „Ich war nicht aggressiv, auf keinen Fall.“

„Das war unterste Schublade und richtig traurig für uns alle“, sagt der Wirt über die Situation. Sich selbst und das Rodenberg 1770 sieht er im Recht. „Wir haben uns nicht falsch verhalten. Welche Getränke inkludiert sind, entscheidet der Gastgeber.“ Das Restaurant müsse schließlich auch was verdienen. „Ein 0,5-Liter-Weizen kostet natürlich mehr als ein 0,25-Liter-Pils. Außerdem haben wir Spezialbiere. Deswegen muss das extra bezahlt werden und ist nicht im Menü enthalten.“

Wirt verteidigt sich

Bei der ersten Bestellung des Besuchs habe die Kellnerin zudem mündlich darauf hingewiesen, welche Getränke inkludiert sind und welche nicht, so Philipp Nowarre. Dem widerspricht Jochen Arndt: „Es gab keinen Hinweis. Wenn er von den Bedingungen abweicht, muss er es deklarieren. Dann ist das auch okay.“ Dies sei laut des Gastes aber nicht der Fall gewesen.

Philipp Nowarre vom Rodenberg 1770 verteidigt sich: „Wir sind sehr kulant. Wenn jemand mehr Pils trinkt, als im Menü enthalten sind, dann berechnen wir das auch nicht. Andere Restaurants sind da strenger.“ In diesem Fall sah der Wirt jedoch keinen Anlass, kulanter zu sein. Bisher habe sich zudem noch kein Gast aus ähnlichen Gründen beschwert. „Sowas hatten wir noch nie“, sagt Philipp Nowarre.

Das Restaurant Rodenberg 1770 an der Rodenbergstraße in Dortmund-Aplerbeck.
Das Restaurant Rodenberg 1770 an der Rodenbergstraße in Aplerbeck. © Patrick Scholz

Veranstalter bezieht Stellung

Jochen Arndt hatte im Nachgang mit den Veranstaltern des Menükarussells, der Firma Niggemann aus Bochum, Kontakt. Wie er erzählt, habe er den Organisatoren die Situation geschildert. Doch auch hier traf er auf Widerstand. „Die haben sich auf die Seite des Restaurants gestellt. Es hieß, dass jeder Wirt selbst entscheidet, was im Angebot inkludiert ist.“

Diese Aussage bestätigt Andreas Sievers vom Organisationsteam der Firma Niggemann im Gespräch mit der Redaktion: „Die Entscheidung liegt bei den Gastronomen. In diesem Fall ist das Pils inkludiert, die Weizenbiere eben nicht.“ Zudem müsse nicht jede Einzelheit schriftlich festgehalten werden. „Dann müssten die Gäste vor dem Essen ja erstmal eine halbe Stunde lesen“, so Andreas Sievers.

Für Jochen Arndt ist die Sache damit allerdings nicht beendet. In einer Mail an die Redaktion schreibt er noch: „Herr Nawarre ist offensichtlich nicht an einer gütigen Einigung interessiert. Sollte er die vorgebrachten Unwahrheiten weiterhin behaupten, sehen wir nun doch eine weitere Fortführung als Rechtsstreit unabwendbar.“ Der Ausgang dieses Bier-Vorfalls bleibt also zunächst offen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 14. März 2025.