
© Stephan Schuetze
Party-Stimmung in der Westfalenhalle: Das war gut – trotz Corona!
Meinung
Feiern ohne Abstand in einer vollen Westfalenhalle? Gut, dass das trotz Corona wieder möglich ist, sagt unser Autor. Denn irgendwann müsse das Leben doch wieder weitergehen.
Darf man das? Einfach wieder feiern ohne Test und Maske? So atem- wie abstandslos durch die Nacht? Nach dem „Schlagerboom“ in der Westfalenhalle gab es viel Kritik, viel Unverständnis: Ist das nicht zwangsläufig ein Superspreader-Event?
Können 9000 Menschen auf engem Raum zusammenkommen wie vor März 2020? Hüpft da nicht nur das Herz im Takt, sondern auch das Coronavirus von einem zum anderen?
In welcher Gesellschaft wollen wir leben?
Ein paar Gegenfragen: Wie soll eigentlich die Gesellschaft aussehen, in der wir leben werden? Wollen wir warten und warten und warten, bis auch der letzte Experte sagt „Jau, jetzt reicht‘s, jetzt sind endlich genügend Menschen geimpft“?
Glauben wir tatsächlich, dass wir das Virus in den nächsten Jahren los sind – ein neues Virus, das weltweit grassiert, gegen das es in vielen Ländern nicht genügend Impfstoff gibt, das sich weiter wandeln kann und zu uns zurückkehren wird wie ein Bumerang?
2G senkt das Risiko - gewöhnen wir uns daran
Nein: Wenn alles noch lange dicht bleibt, ist bald nichts mehr übrig zum Öffnen. Und vor allem: 2G senkt das Risiko – wenn sich denn alle ernsthaft daran halten. Wenn keiner Impfpässe fälscht, sich sonst wie hineinschleicht und so die anderen und vor allem sich selbst gefährdet.
Wen trifft ein schwerer Covid-Verlauf? Eindeutige Antwort der Intensivmediziner und Pfleger: die Ungeimpften, fast immer nur sie. Die 2G-Regel ist ein Schritt zurück in die Normalität. Da müssen wir dem Kopf mehr glauben als dem Bauchgefühl. Selbst wenn es um Schlager geht.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
