
© Schütze/Montage: Althoff
Kein Biergarten, kein Café – warum soll ich noch in den Westfalenpark?
Meinung in Dortmund
Schöne Blumen, viel Grün, ein paar Spielplätze – alles ganz nett, findet unser Autor. Aber er fragt sich: So ganz ohne Café, Restaurant und Biergarten – warum noch in den Westfalenpark?
Wie bei Henne und Ei: Was war zuerst da – der pralle Rucksack, vollgepackt mit Proviant für den ganzen Tag? Oder der Gastro-Mangel im Westfalenpark? Haben die vollen Rucksäcke zum Tod von Cafés, Restaurants und Biergärten geführt? Oder war es umgekehrt?
Der Dortmunder Westfalenpark – er ist schon etwas Besonderes. Nicht nur, weil es zwischen Rosarium und Buschmühle, zwischen Mondo Mio, Florian und Robinson-Spielplatz so viel zu entdecken gibt – auch für diejenigen, die schon Hunderte Mal dort waren.
Ein Park weit vor den Toren der Stadt
Sondern auch, weil der Westfalenpark – seien wir ehrlich – vor den Toren der Stadt liegt. Weit draußen, fernab von Gastro-Angeboten. Erst in den Park, dann noch nett etwas essen oder trinken – das ist immer mit weiten Wegen verbunden. Und gerade deshalb gibt es eine riesige Herausforderung.
Ein Ausflugsort wie der Westfalenpark braucht Pommes und Currywurst, aber auch einen Ort, an dem man in Ruhe leckeren Café genießen kann, ein besonderes Gericht, einen abendlichen Cocktail oder einfach ein großes Bier an einem heißen Sommertag.
Ohne all das fehlt dem Park etwas Entscheidendes. Denn wenn ich mich schon ins Auto setzen muss – dann kann ich als Dortmunder auch direkt zum Freischütz fahren, in einen Biergarten an der Ruhr oder anderswo ins Grüne. Und wenn die Rucksäcke erst einmal für diese Orte gepackt werden – dann hat der alte und gute Westfalenpark tatsächlich verloren.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
