Auf dem Westenhellweg müssen die Menschen in Dortmund wieder Masken tragen. © Felix Guth
Meinung
Hohe Impfquote, wenige Tote: Dortmund macht in der Pandemie viel richtig
Schimpfen übers Pandemie-Management? Wäre zu leicht, findet unser Autor. Wichtiger sei, was alles gut laufe in Dortmund – in dieser anstrengenden Corona-Zeit. Ein Blick auf die Fakten.
Man könnte verzweifeln. Seit zwei Wochen hat es in Dortmund keinen Tag mit weniger als 100 Corona-Neuinfektionen gegeben. Man hat das Gefühl, ein Negativ-Rekord jagt den vorherigen. In anderen Gegenden ist die Lage noch deutlich schlimmer und eine neue Virusvariante steht vor der Tür.
Doch schaut man sich die Zahlen genau an, machen wir in Dortmund das mit der Pandemie-Bekämpfung ziemlich erfolgreich. 74 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft - lässt man die Booster außen vor, die jetzt nach und nach nötig werden.
Mit diesem Wert steht Dortmund bundesweit außerordentlich gut da. Das Bundesland mit der besten Quote an vollständig Geimpften ist Bremen mit 80 Prozent. Dann kommt aber lange nichts, bis zum Saarland mit 75 Prozent - NRW liegt bei 72. 10 der 16 Bundesländer haben Quoten unter 70 Prozent.
Kinder unter 12 Jahren, für die noch keine Stiko-Impfempfehlung vorliegt, machen 11 Prozent in Dortmund aus. Einfach addieren kann man diese Werte aus mathematischen Gründen nicht, aber sie bedeuten, dass rund 84 Prozent der Impffähigen in Dortmund bereits geschützt sind.
Vergleichsweise sehr wenige Tote pro Einwohner
Knapp 62.000 Booster-Impfungen sind außerdem bereits in Dortmund verabreicht worden. Immer mehr Arztpraxen bieten Impftermine auch an Wochenenden an. Sicherlich sind noch einige Menschen zu überzeugen, aber der weit überwiegende Großteil leistet seinen Beitrag, um diese Pandemie in die Knie zu zwingen.
Jeder Todesfall ist einer zu viel und für die Betroffenen furchtbar. Aber: Deutschlandweit sind in den vergangenen zwei Jahren 121 Menschen pro 100.000 Einwohnern an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. In Nordrhein-Westfalen sind es 105, in Dortmund sogar nur 74 pro 100.000. Der Zusammenhang zur hohen Impfquote ist offensichtlich.
Übrigens: Menschen, die gerne auf die deutsche Politik schimpfen, sei der internationale Vergleich ans Herz gelegt. Deutschland hat neun Nachbarländer mit Landgrenzen. Nur in einem (Dänemark) ist die Zahl der Corona-Toten pro Einwohner geringer als in NRW.
Das Virus macht vor keiner Grenze Halt, weder Staats-, noch Stadtgrenzen. Nicht nur darum darf uns nicht egal sein, was anderswo passiert. Aber es kann tröstlich sein, sich vor Augen zu führen, wie viel die Menschen in Dortmund richtig machen. Und zwar die Durchschnitts-Bevölkerung genau wie diejenigen, die jeden Tag sehr schwierige Entscheidungen über Absagen und Einschränkungen treffen müssen.
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