Meinung

Liebe Eltern, hört auf mit der Panik vor dem „bösen fremden Mann“!

Fremder Mann spricht Kinder an, hier das (angebliche) Foto, mitten aus Dortmund. Soll man das Bild teilen, muss man schnell alle warnen? Nein, sagt unser Autor. Wer das tut, schadet seinem Kind.

Dortmund

, 16.09.2022 / Lesedauer: 2 min

Kein Wunder, dass man Panik bekommt, wenn man die Nachricht auf dem Handy liest. Ein Mann soll Kinder ansprechen, Süßigkeiten anbieten, vor einer Grundschule. Da sind sie wieder, die Bilder im Kopf.

Vom bösen fremden Mann, der Kinder ins Gebüsch zerrt oder ins Auto. Wer weiß: Vielleicht ist er schon an der nächsten Schule. Soll man da auf die Polizei vertrauen? Oder doch lieber schnell drauflosklicken, lieber einmal zu viel als zu wenig? Über Whatsapp, Telegram, andere Messenger-Dienste direkt alle warnen?

Nein. Tun Sie das nicht! Atmen Sie durch und denken Sie nach. Wer blind weiterklickt, wer ein Foto des vermeintlichen Täters herumschickt, schadet allen: sich selbst, der Polizei und auch seinem Kind.

Kein hundertfach geteiltes Foto verschwindet wieder

Jeder – auch der Mann auf dem Foto – hat Persönlichkeitsrechte. Ist das überhaupt ein aktuelles Foto, vom aktuellen Verdachtsfall? Oder ist es wieder ein altes Foto, das schon hundertfach geteilt wurde seit Jahren und nie wieder verschwindet?

Der Polizei erschwert das eigenmächtige Veröffentlichen von Fotos die Ermittlung. Und bei Ihrem Kind wird sich eins festsetzen: Fremde Männer sind gefährlich, vertraue ihnen nie. Ja, richtig: Einige wenige sind es.

Die größte Gefahr für Kinder lauert woanders

Aber ein Blick in die Kriminalstatistiken zeigt, wo die viel größere Gefahr eines sexuellen Übergriffes auf Kinder besteht: Bei Papa, Opa, Onkel und dem Freund der Familie.

Deshalb: Stärken Sie Ihr Kind, geben Sie ihm Freiraum. Vertrauen Sie dem Kind, nicht irgendwelchen Whatsapp-Nachrichten.

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