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Mehr Unfälle: Droht in Dortmund ein nächtliches E-Scooter-Verbot?
Elektro-Roller
Seit Tagen diskutiert die Kölner Politik über ein nächtliches Fahrverbot für E-Scooter. Grund dafür ist die steigende Zahl an Unfälle von alkoholisierten Fahrern und Vandalismus. Wie sieht es in Dortmund aus?
Unfälle mit alkoholisierten oder betrunkenen E-Scooter-Nutzern. Roller, die im Rhein landen. Die Kölner Politik diskutiert momentan über ein nächtliches E-Scooter-Verbot. Der Vorstoß brachte das Thema auch in anderen Städten auf die Agenda.
Wenn es nach Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker geht, wird man in der Rheinstadt bald nicht mehr nachts mit dem E-Scooter durch die Gegend fahren können. Im Gespräch mit dem WDR kündigte sie an, prüfen zu lassen, ob zwischen 22 und 6 Uhr ein Fahrverbot für E-Scooter kommen könnte. Grund seien die Unfälle und die Verschmutzungen, die sich gerade in den Abendstunden häufen würden.
Auch in Dortmund merkt man den Einfluss von Alkohol auf die E-Scooter-Nutzung. Wie die Stadt auf Anfrage erklärt, habe sich vor allem der Phoenix-See hierbei seit dem Frühjahr 2020 zu einem „Hotspot“ entwickelt. Am Wochenende würden hier in den Abendstunden vermehrt Ruhestörungen gemeldet. Vereinzelt müssten Polizei und Stadt auch E-Scooter aus dem Phoenix-See sowie dem Hörder Bach bergen.
Die Stadt stünde man daher im kontinuierlichen Austausch mit den Betreibern der E-Scooter sowie den Anwohnern. „Diese Form von Vandalismus ist aber bedeutend kleiner als in Köln“, sagt Stadt-Pressesprecher Christian Schön.
Zahl der Unfälle hat sich verdoppelt
Denn hier wurden seit Anfang 2020 fast 450 E-Scooter aus Gewässern gezogen. Knapp 500 Elektro-Roller vermutet die Stadtverwaltung Kölns am Grund des Rheins.
Auch die Dortmunder Polizei kann bestätigen, dass sich die Zahl der Unfälle mit E-Scootern unter Einfluss von Alkohol und Drogen seit 2019 verdoppelt hat: von drei auf sechs Vorfälle. Insgesamt gab es 2019 16 und 2020 29 Unfälle mit E-Scootern.
Dennoch sagt Polizei-Pressesprecher Peter Bandermann, dass die Zahl der Unfälle mit E-Scootern gerade im Lockdown abgenommen habe. „Es waren ja auch keine Diskos oder Kneipen offen“, erklärt er. Die meisten der Unfälle von 2019 bis 2020 sind samstags passiert, nämlich 17. Im Vergleich: Nur ein E-Scooter-Unfall ist an einem Montag passiert.
Ein pauschales, stadtweites Nachtfahrverbot für E-Scooter plane die Stadt Dortmund aber dennoch erstmal nicht, so Christian Schön. Ebenso wenig wie ein vollständiges Verbot der E-Tretroller.
Betrunken auf einem E-Scooter erwischt zu werden, ist übrigens kein Kavaliersdelikt. Denn für die Elektro-Roller gelten im Umgang mit Alkohol die gleichen Regeln wie für Autofahrer. Heißt: Fahranfänger müssen nüchtern sein, sonst droht eine Verlängerung der Probezeit plus mindestens 250 Euro Strafe.
Bei allen kann bereits ab 0,3 Promille die Fahrerlaubnis entzogen werden, wenn eine Verkehrsgefährdung besteht. Ab 0,5 Promille ist die Nutzung dann illegal.