Es war ein schwieriges Jahr für Kreditinstitute: Ukraine-Krieg, Energie-Krise, Mega-Inflation und Zinswende haben den Banken-Sektor 2022 kräftig durcheinandergewirbelt. Nun hat die Sparkasse Dortmund - die zudem in diesem Krisenjahr noch die Fusion mit der Sparkasse Schwerte vollzogen hat - eine Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt. Dirk Schaufelberger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, erläuterte „sehr fröhlich“ die Entwicklungen.
Der Grund der Freude: Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hat in einen aktuellen Ranking die Dortmunder Sparkasse zur besten Sparkasse Deutschlands gekürt. In der Rangliste aller deutschen Banken landete die Sparkasse auf Rang 6, der Mitbewerber Dortmunder Volksbank übrigens auf 9.
Bei der Geldanlage und Krediten ist die Sparkasse gewachsen. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Dirk Schaufelberger. Die Bilanzsumme ist hingegen um eine gute habe Milliarde Euro auf 12 Milliarden gesunken. Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass die Sparkasse mehr als eine Milliarde Euro an die Europäische Zentralbank zurückgegeben hat - im Zuge der Zinswende hatte „diese Anlage für uns keinen Vorteil mehr“; erläutert Dirk Schaufelberger.
Ein neues Konto-Modell
Wichtig für alle Kunden: Die Stadtsparkasse bietet ihren Kunden jetzt Giro-Konten zu einem Pauschalpreis an. Der Clou: Das Konto ist verbunden mit Rabatten bei derzeit 450 regionalen Händler, Nachlässen bei Tickets und im Reisebüro und Leistungen wie einem Schlüssel-Notdienst oder einen Handwerkerservice. „Das ist in Deutschland einzigartig“, sagt Sebastian Junker, im Vorstand für das Privatkundengeschäft zuständig.
„Das Echte“ heißt das neue Konten-Modell, das mit unterschiedlichem Leistungsumfang zwischen 8,90 und 19,90 Euro im Monat kostet. Das günstigste Giro-Modell beginnt derzeit bei 4,90 Euro. Sebastian Junker hat schon die Probe aufs Exempel gemacht - und eine Reise mit Rabatt gebucht. Er ist überzeugt: „Es lohnt sich.“
Das Geschäft der Sparkasse wird immer digitaler: Vor fünf Jahren nutzen erst die Hälfte der Kunden Online-Banking. Mittlerweile sind es drei Viertel. Das hat Folgen: Die Sparkasse wird die Zahl der Filialen im Stadtgebiet weiter reduzieren. Derzeit sind es 24, in denen Angestellte (noch) Services anbieten, alle anderen sind Selbstbedienungsfilialen. Geschlossen wird Ende Juni auf jeden Fall die Niederlassung am Borsigplatz, vier weitere könnten folgen.
Mehr als 10,5 Millionen Euro hat die Sparkasse an viele Einrichtungen in Dortmund und Schwerte gespendet. Der Jahresüberschuss könnte Vorjahresniveau erreichen - da waren es 8 Millionen Euro.
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