
Uta Trabert hat im Sommer 2021 auch bei der Kampagne „Umsteigern" der Stadt Dortmund mitgemacht. Jetzt zieht sie ihre persönliche Bilanz fürs 9-Euro-Ticket. © Stadt Dortmund
Zusatzbahnen und mehr: Was Uta Trabert und andere 9-Euro-Ticket-Nutzer sich nun wünschen
Sparpreis-Bilanz
Uta Trabert wohnt und arbeitet in der Nähe von Bahn-Haltestellen. Trotzdem ist sie häufig aufs Auto angewiesen. Mehrere Dortmunder ziehen Bilanz zum 9-Euro-Ticket - und haben Ideen.
Das bundesweite 9-Euro-Ticket ist Geschichte, Ende August ist das Spar-Angebot abgelaufen. Für viele Menschen war es ein absoluter Erfolg, gleichzeitig gibt es zahlreiche Ideen, was es zu verbessern gilt, damit mehr Menschen dauerhaft auf Bus und Bahn umsteigen.
„Ich habe zwar keine sehr weiten Ausflüge damit gemacht, aber bin fast täglich damit gefahren“, kommentiert Annika Norra einen Beitrag unserer Redaktion bei Instagram etwa: „Bis auf wenige Ausnahmen konnte ich das Auto stehen lassen.“

Annika Norra wohnt an der Dortmunder Stadtgrenze und braucht schon für kurze Bus- und Bahnfahrten ein Zusatzticket. © Privat
Damit meint sie beispielsweise Fahrten in ihre Ferienwohnung in der Nähe von Winterberg, wo Busse „nur sporadisch“ fahren würden: „Wenn es dort bessere Verbindungen geben würde, dann würde ich selbst mit zwei Kindern gerne mit Bus und Bahn dorthin fahren.“
Jetzt, da das bundesweite Ticket abgelaufen ist, stellen die ursprünglichen Tarifgrenzen für die Wickederin im Vorort an der Stadtgrenze aber wieder ein Problem dar. „Mir nützt ein Ticket für Dortmund nur begrenzt, da für Unna noch ein Zusatzticket nötig ist“, sagt sie.
Keine Bahnfahrten bei Früh- und Nachtschicht
An Wochenenden, Feiertagen und in den Herbstferien können DSW21-Abonnenten immerhin im September und Oktober ihre Tickets in ganz NRW ohne Zusatzkosten nutzen.
Innenstadt-Bewohnerin Uta Trabert berichtet ebenfalls, mit dem 9-Euro-Ticket häufig per Straßenbahn zur Arbeit im Klinikzentrum Nord gefahren zu sein. Sie wünscht sich allerdings frühere und spätere Fahrten von DSW21. An Sonn- und Feiertagen ist das Krankenhaus etwa zum Beginn der Frühschicht vor 6 Uhr noch nicht mit der Stadtbahn erreichbar. Zum Ende der Nachtschicht stelle sich dasselbe Problem.
Janina Börner äußert in ihrem Instagram-Kommentar ihr Unverständnis über den zeitlichen Zusammenhang von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt. „Jetzt da der Spritpreis wieder enorm steigt, würde das Ticket viel mehr Sinn ergeben“, meint sie.
Mit Regionalzügen quer durch Deutschland
Grundsätzlich ist die Dankbarkeit für das günstige Bus- und Bahnticket aber offenbar groß. Bis nach Dresden sei man mit dem Nahverkehr zu einem Konzert gefahren, berichtet jemand. Andere schreiben von Touren nach Hamburg oder München.
Praktisch sei auch gewesen, dass man zwar mit dem Auto in den Urlaub an der Nordsee fahren, dort dann aber ohne Zusatzkosten Bus und Bahn nutzen konnte, heißt es bei Facebook. „Würde es das weiterhin geben, würde ich es jedes Mal wieder kaufen“, schreibt ein anderer Nutzer.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
