Der Dortmunder AfD-Kreissprecher Peter Bohnhof sieht seine Partei im Zusammenhang mit der Bluttat in Hanau diskriminiert.

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Massaker von Hanau: Dortmunder AfD-Chef äußert Thesen zum Täter

rnRechtspopulisten

Nach der Bluttat in Hanau weist Dortmunds AfD-Chef Peter Bohnhof jede Mitschuld seiner Partei zurück. Auch an einem rechten Hintergrund zweifelt er. Auch zu Björn Höcke hat er eine Meinung.

Dortmund

, 21.02.2020, 17:26 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die AfD in Dortmund sieht sich nach den Morden in Hanau zu Unrecht an den Pranger gestellt. Peter Bohnhof, Kreissprecher der Partei und Ratsmitglied, liegt auf der Linie der AfD-Spitzen, die den mutmaßlich rassistisch motivierten Terroranschlag als isolierte Tat eines psychisch kranken Einzeltäters darstellen.

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Nach der Bluttat in Hanau werfen Politiker unterschiedlicher Parteien der AfD vor, mit ihren fremdenfeindlichen Parolen und ihrer Polemik gegen Zuwanderer und Muslime das gesellschaftliche Klima zu vergiften und den Boden für rechtsextreme Gewalt zu bereiten.

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„Gewalt ist überhaupt kein Mittel, egal in welcher Form“, stellt der Dortmunder Kreissprecher Bohnhof am Anfang des Gesprächs mit dieser Redaktion klar. Die Tat sei schrecklich. „Wir fühlen mit den Angehörigen.“ Doch im Zusammenhang mit der Tat werde ihm „hier viel von Rechtsextremismus gesprochen.“ Auch wenn er es nicht abschließend beurteilen könne, habe es sich bei dem Täter wohl um „einen Verrückten gehandelt, dem man hätte Einhalt gebieten können.“

Vorwurf der Mitschuld zurückgewiesen

Wie die Parteispitze in Berlin weist Bohnhof den Vorwurf einer Mitschuld der AfD zurück: „Die Instrumentalisierung dieses schlimmen Verbrechens, um uns zu diskreditieren, halte ich für schändlich.“ Der Täter habe nichts mit der AfD zu tun gehabt, auch seine Eltern nicht. Die Deutung des Verbrechens als rechtsextreme Tat halte er für weit hergeholt.

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Von Hass geprägte Sprache finde auch im linken Spektrum statt, argumentiert Bohnhof: „Da wird auch in erheblichem Umfang gegen uns gehetzt.“ Selbst NRW-Ministerpräsident Armin Laschet rede davon, dass die AfD „bis aufs Messer bekämpft“ werden müsse.

„Es gibt liberalere Menschen als Herrn Höcke“

Doch was sagt er dann zu den Hetzreden des Thüringer Landesvorsitzenden und Fraktionschef Björn Höcke? Bohnhof: „Es gibt liberalere Menschen als Herrn Höcke.“ Doch der sei in Thüringen gewählt. „Ich mische mich nicht in die Verhältnisse dort ein.“ Auch wenn Höckes Äußerungen mit auf die AfD in Dortmund zurückfielen, müsse er sich nicht jeden Schuh anziehen, sagt Bohnhof: „Es gibt in jeder Partei solche und solche.“

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Die Tatsache, dass die AfD Rechtsextreme wie Höcke in den eigenen Reihen duldet, kontert Bohnhof mit der Bemerkung, andere Parteien würden am Großen und Ganzen gemessen, die AfD daran, „was ein Einzelner sagt.“ Höcke sei nicht im Bundesvorstand, so Bohnhof, „ich glaube auch nicht, dass er bundesweit eine Mehrheit in der Partei hätte.“

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