Der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow hatte 2018 auf einer Pressekonferenz seinen Austritt aus der SPD bekannt gegeben. © dpa (Archiv)

Bundestagswahl 2021

Paukenschlag um Marco Bülow: Ex-SPD-Urgestein geht überraschenden Schritt

Überraschungscoup von Marco Bülow (49): Eigentlich wollte Ex-SPD-Urgestein Bülow bei der Bundestagswahl 2021 sein Glück als parteiloser Einzelkämpfer versuchen. Doch nun kommt alles anders.

Dortmund

, 16.11.2020 / Lesedauer: 3 min

Marco Bülow ist immer für eine Überraschung gut: Nach seinem spektakulären Austritt aus der SPD 2018 sitzt der Dortmunder als Parteiloser im Bundestag. Noch vor Kurzem hatte sich Bülow mit der Idee getragen, mit diesem Status auch bei der Bundestagswahl 2021 ins Rennen zu gehen.

Doch der Plan ist mittlerweile überholt: Bülow orientiert sich um – und schließt sich der Satirepartei „Die Partei“ von Martin Sonneborn an. Bülow will sich dazu am Dienstag (17.11.) mit dem Bundespartei-Vorsitzenden Sonneborn bei einer Pressekonferenz in Berlin erklären.

Er habe erkannt, dass er als Einzelkämpfer viel weniger erreichen könne als in einem Team, sagte Bülow auf Anfrage dieser Redaktion. Auch wenn er aus den Reihen der Dortmunder Bürger für sein ursprüngliches Vorhaben viel Unterstützung signalisiert bekommen habe, so der Dortmunder Bundestagsabgeordnete.

„Satire nicht als Klamauk sehen“

„Was mir aber fehlt, ist ein großes und schlagkräftiges Team“, sagt Bülow. Warum aber ausgerechnet der Wechsel in „Die Partei“ des Satirikers und Europaabgeordneten Martin Sonneborn?

Bülow sieht „viele Schnittmengen“ zwischen sich und seiner neuen politischen Heimat. So habe sich beispielsweise auch „Die Partei“ den Kampf gegen ausufernden Lobbyismus in Berlin auf die Fahne geschrieben. Dabei sieht Bülow die Gruppierung um Sonneborn keineswegs als reine Spaß- oder Satirepartei. „Dort gibt es viele ernsthafte politische Diskussionen“, sagte Bülow.

Im Übrigen glaube er, dass Satire ein gutes Mittel sei, die Aufmerksamkeit vieler Menschen wieder stärker auf die Politik zu lenken. „Satire ist nicht als Klamauk zu sehen“, sagt Bülow.

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„Die Partei“ selbst sitzt bislang nicht im Bundestag. Sie schickt sich aber an, bei der Wahl 2021 genau dorthin zu kommen. Sie hat zwei Europa-Abgeordnete und verfügt derzeit über rund 50.000 Mitglieder. „Die Partei wächst schnell“, wie Bülow sagt. Man habe bereits jetzt mehr Mitglieder als die AfD.

Bald mehr Mitglieder als die FDP?

Ziel sei es, auf absehbare Zeit auch Linke und FDP zu überholen, sagt Bülow. Bei der Kommunalwahl im September schaffte es „Die Partei“ in Dortmund auf Anhieb mit drei Mandaten in den Rat der Stadt einzuziehen.

Nach dem offiziellen Parteieintritt am Dienstag (17.11.) in Berlin richtet sich der Blick von Bülow natürlich auf den Bundestagswahlkampf 2021: Bülow möchte in seinem angestammten Wahlkreis 142 (Mengede, Huckarde, Innenstadt-Ost und -West sowie Hombruch und Lügendortmund) erneut als Bundestagskandidat antreten und auf Stimmenfang gehen. Nicht mehr für die SPD, auch nicht als Einzelkämpfer. Wird er nominiert, tritt er als Kandidat von „Die Partei“ auf.

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