Marco Bülow trat bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat von "Die Partei" an. © Althoff

Politiker aus Dortmund

Nach 19 Jahren nicht mehr im Bundestag: Was macht Marco Bülow jetzt?

19 Jahre im Bundestag, erst als kritisches Mitglied der SPD, dann für „Die Partei“ – nach der Wahl 2021 muss Marco Bülow aber gehen. Was sind seine Pläne? Einiges ist schon sehr konkret.

Dortmund

, 05.10.2021 / Lesedauer: 3 min

Noch gilt er als Mitglied des Bundestages. Das Mandat endet erst, wenn sich in Berlin der Bundestag in neuer Besetzung konstituiert, spätestens also am 26. Oktober. Doch klar ist: Marco Bülow ist ab dann Ex-MdB.

19 Jahre lang saß er im Bundestag, bis 2018 als Mitglied der SPD-Fraktion, nach dem Austritt rund ein Jahr parteilos, dann noch ein Jahr als Vertreter von „Die Partei“, der er sich angeschlossen hatte.

„Hätte mir in anderen Ortsteilen auch mehr erhofft“

Als deren Direktkandidat schaffte er bei der Bundestagswahl 2021 dann 8,6 Prozent, in einzelnen Wahllokalen im Klinik- und Kreuzviertel kam er auf 15 bis 20 Prozent. Dass er dort stärkere Ergebnisse einfahren würde als anderswo in Dortmund, „hatte ich mir schon so gedacht“, erklärt Bülow auf Anfrage.

„Ich hätte mir aber in den anderen Ortsteilen auch mehr erhofft“, fügt er hinzu. Insgesamt war Bülow weit, weit hinter Jens Peick gelandet, dem neuen SPD-Kandidaten. Der schaffte 33 Prozent, übrigens 5,8 Prozentpunkte weniger als Bülows Ergebnis von 2017.

Bülow: „Ich war immer sehr basisverbunden“

Die Frage nun: Wohin zieht es Bülow nach fast zwei Jahrzehnten Bundestag? Weiter auf die Bundes-, Landes- oder gar EU-Ebene? Oder will er sich nun auch stärker in Dortmund einbringen?

„Ich war immer sehr basisverbunden“, antwortet der 50-Jährige. Deswegen wolle er „gar nichts politisch ausschließen“. Doch zunächst werde er eine Initiative „weiterentwickeln und ausbauen“, der er sich zuletzt schon ausführlich gewidmet hatte.

„Überregionale“ Initiative soll „auch ausstrahlen“

„Lobbyland“ ist nicht nur Bülows neuestes Buch mit dem Untertitel „Wie die Wirtschaft unsere Demokratie kauft“. Weitere Teile seien ja „der dazugehörende Podcast“ sowie „jetzt immer mehr auch die eigentliche Initiative“, unterstreicht Bülow: „Das ist eine überregionale politische Initiative, die aber natürlich auch ausstrahlen wird.“

Gegen „Profitlobbyismus“ richtet sich die Initiative. Es gehe um mehr Teilhabe. Darum, dass die Menschen nicht mehr nur „Arbeitskräfte, Konsumentinnen und Teilzeitwählerinnen“ seien. Bülows Ziel mit „Lobbyland“ ist nichts Geringeres als eine Revolution der Demokratie – „damit wir die wirklichen Krisen bewältigen können“, wie es auf der Internetseite der Initiative heißt.

„Viele wollen dabei mithelfen“

Das komme gut an, sagt Bülow zumindest selbst: „Da gibt es sehr viel Zuspruch. Viele wollen dabei mithelfen.“ Nur: Was konkret bedeutet das für seine Zukunft? Wird er sich den Büchern und der Initiative widmen? Oder wieder für ein politisches Amt kandidieren – auf welcher Ebene auch immer?

Bülow lässt sich mit seiner Antwort alle Möglichkeiten offen: „Wie das beruflich aussehen wird, wird sich wahrscheinlich in nächster Zeit klären. Da mache ich mir aber keine Sorgen.“

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