Mann rammte Fahrkarten-Kontrolleur Stift in den Kopf Dortmunder (23) sitzt jetzt in U-Haft

Mann rammte Fahrkarten-Kontrolleur Stift in den Kopf
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Nach einer Attacke auf zwei Fahrkartenkontrolleure am 17.5. (Mittwoch) hat die Dortmunder Polizei jetzt einen 23-Jährigen festgenommen. Der Dortmunder soll einen der Kontrolleure (54) mit einem Kugelschreiber in den Kopf gestochen haben. Jetzt sitzt der Mann in Untersuchungshaft, wie Henner Kruse, Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, am Mittwoch (31.5.) auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt.

Doch erst einmal von vorn: Die Kontrolleure waren am 17.5. in der Stadtbahnlinie U43 in Richtung Wickede unterwegs, als sie in Höhe der Haltestelle Rüschebrinkstraße die Tickets mehrerer Fahrgäste überprüften. Darunter soll auch der 23-Jährige gewesen sein.

Als die Kontrolleure dessen Fahrschein prüften, stellten sie fest, dass sie diesen zuvor schon bei einem anderen Fahrgast (22) gesehen hatten. Um die Sache zu klären, wollten die Kontrolleure mit beiden Betroffenen an der Haltestelle Pothecke die Stadtbahn verlassen.

Stiftspitze steckte in Schädel

Dabei kam es nach Angaben der Polizei zu einer Auseinandersetzung mit dem Besitzer des Tickets. Dieser habe einem der Kontrolleure einen Stift entreißen können. Mit diesem habe er beide attackiert und dem 54-Jährigen in den Kopf gestochen, hieß es in der Polizei-Mitteilung vom 19.5. Anschließend sei der Täter geflüchtet.

Der 54-Jährige kam ins Krankenhaus. Dort habe man festgestellt, dass die Spitze des Stifts noch in der Schädeldecke steckte, berichtet Henner Kruse von der Staatsanwaltschaft. Diese haben Ärzte entfernt.

Fahrkarte zurückgelassen

Die Polizei hatte insofern Glück, dass der Angreifer sein Ticket samt Personalien zurückgelassen hatte. Zudem sei er auf Videoaufzeichnungen gut zu erkennen gewesen, sagt Kruse.

Staatsanwalt Henner Kruse
Staatsanwalt Henner Kruse erklärt, wie es zu der Verhaftung des 23-jährigen Tatverdächtigen kam - hier auf einem Archivbild. © Kevin Kindel (Archiv)

Die Ermittler identifizierten den 23-jährigen Dortmunder als Tatverdächtigen. Dieser sei wegen mehrerer Gewalttaten vorbestraft, ergänzt Kruse. Er habe eine langjährige Jugendstrafe verbüßt.

Wegen „Wiederholungsgefahr“ habe die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl beantragt, der am Dienstagmorgen (30.5.) vollstreckt worden sei. Offenbar wurde der Mann an seiner Wohnung festgenommen. Ob er Widerstand geleistet hat, kann die Staatsanwaltschaft am Mittwochmittag nicht sagen.

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