„Manche Eltern von heutigen Kindern waren schon bei mir im Kindergarten“ Sabine Blomenkamp geht in den Ruhestand

Langjährige Kindergarten-Leiterin geht in den Ruhestand
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Im evangelischen Kindergarten „Märchenland“ am Gretelweg 7 in Kemminghausen geht in diesen Tagen eine Ära zu Ende. Sabine Blomenkamp (65), dortige Leiterin seit 2006, geht in den Ruhestand.

Kindergarten-Leiterin war sie allerdings schon davor: in der Einrichtung an der Preußischen Straße - und das bereits seit 1992. „Inzwischen gibt es die ersten Kinder von Eltern, die ebenfalls als Kinder bei mir im Kindergarten waren“, sagt sie. Sie müsse in solchen Fällen immer aufpassen, mit den Namen nicht durcheinanderzukommen - besonders, wenn Eltern und Kinder sich auch noch gleichen.

Nach Kemminghausen wechselte sie, als die Gemeinden Mitte der Nullerjahre zusammengelegt wurden und der Kindergarten in Kemminghausen um eine Gruppe aufgestockt wurde. Heute ist er dreigruppig und hat 65 Kinder, 6 davon sind unter drei Jahre alt.

Fragt man Sabine Blomenkamp nach besonders schönen Erinnerungen, nennt sie sofort die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und das gute Verhältnis im Erzieherinnen-Team. Zehn Frauen (aber kein Mann) arbeiten am Gretelweg.

Auch die Arbeit mit den Kindern habe ihr immer Spaß gemacht. Der kindergarten-übliche Lärm habe sie dabei weniger gestört. Zum Beispiel lasse sie ihre Bürotür immer offen. Wichtig sei ihr, dass die Kinder ein Vertrauensverhältnis zu ihr haben, auch wenn sie als Leiterin keine eigene Gruppe betreut.

Der evangelischen Kindergarten "Märchenland" verfügt über ein großzügiges Außengelände mit schattenspendendem altem Baumbestand
Der evangelischen Kindergarten "Märchenland" verfügt über ein großzügiges Außengelände mit schattenspendendem altem Baumbestand. © Andreas Schröter

Auch bei negativen Erinnerungen muss Sabine Blomenkamp nicht lange überlegen: die Corona-Zeit. Es sei einfach unglaublich schwierig gewesen, den Kindern erklären zu müssen, dass sie zum Beispiel nicht gleichzeitig aufs Klettergerüst dürfen.

Besonders bei den älteren Kindern, die demnächst in die Schule kommen, habe diese Zeit Spuren hinterlassen. Sie sind nicht mehr so fröhlich und unbeschwert wie vergleichbare Kinder früherer Jahre, sind zurückhaltender und besorgter.

Auch die zunehmende Bürokratie der vergangenen Jahre gefalle ihr nicht besonders. Den ganzen Papierkram aufgrund der steigenden Anzahl von verschiedenen Verordnungen erledigen zu müssen, koste Zeit, die von der eigentlichen Arbeit mit den Kindern abgehe.

Wer Sabine Blomenkamps Nachfolgerin oder Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Zunächst werden sich Sybille Koth und Patrizia Sierigk-Bitter den Job teilen.

Sabine Blomenkamp, die in Dortmund geboren wurde, aber in Meinerzhagen im Sauerland aufgewachsen ist, lebt heute in Brackel. Sie ist ledig und hat selbst keine Kinder.

Sie freut sich darauf, ihr altes Hobby Schwimmen wieder intensivieren zu können. Auch wolle sie viel reisen. Dabei mag sie genauso Trips innerhalb von Deutschland wie Reisen zu weiter entfernteren Zielen. Sie war bereits in Israel und Ägypten und mag Spanien und Griechenland.

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