Eine lange Bildergalerie mit Werbeflyern empfängt die Besucher am Eingang. Es sind Dokumente zu 20 Jahren Nightlife-Geschichte. Denn so lange schon gibt es das „Nightrooms“ als Club-Disco im Westfalenforum an der Hansastraße.
Das wird an diesem Samstag (21.10.) groß gefeiert. „Denn 20 Jahre als Disco düften in ganz Deutschland ziemlich einmalig sein“, stellt Mitbetreiber Patrick Schröder fest.
Die Anfänge liegen sogar noch etwas weiter zurück. Im Dezember 1998 öffnete im ersten Obergeschoss des Westfalenforums das „Stadtpalais“ seine Türen. Doch die Disco im eher barocken Stil hatte sich schon bald überlebt, zumal es immer mehr Konkurrenz durch Großraum-Discos gab.
Dass die Zeit der Großraum-Discos bald vorbei sein sollte, ahnten die heutigen „Nightrooms“-Inhaber, Holger Schmidt und Patrick Schröder, wohl irgendwie voraus. 2003 wurde umgebaut. Aus dem „Stadtpalais“ wurde das „Nightrooms“. „Es wurde junger, elektronischer und moderner“, erklärt Holger Schmidt. „Der Wechsel war genau richtig“, stellt er rückblickend fest.
Drei Club in einem
Mit einer Fläche von gut 2000 Quadratmetern und Platz für mehr als 1600 Gäste gehört das „Nightrooms“ zwar immer noch zu den Großen der Branche. Trotzdem herrscht hier Club-Atmosphäre. In drei getrennten Musikbereichen mit unterschiedlicher Ausstattung werden unterschiedliche Stile gepflegt.
Im „Bay“ steht Chart-Musik im Mittelpunkt, nebenan im „Brugal“ gibt es meist Hip Hop, R‘n‘B und Latin. Das „Faces“ ist der House- und Electro-Floor. „Wir bieten drei Clubs in einem“, sagt Holger Schmidt. „Wir sind ein kommerzieller Club, für alle, die gerne Musik hören und tanzen wollen.“

So gemischt wie die Musikstile und die Kulissen der Clubs ist auch das Publikum. Den Kern bilden zwar die 18- bis 25-Jährigen. Aber auch Ältere kommen immer wieder gern in ihren „Stammclub“. „Es kommt eine bunte Stadtgesellschaft. Viele Dortmunder haben da keine Berührungsängste“, freut sich Holger Schmidt. Zumal das „Nightrooms“ auch immer wieder Neues bietet.
Immer wieder wird renoviert und modernisiert. „Man muss immer neue Erlebnisse bieten“, erklären die Betreiber. Deshalb bietet man Motto-Partys mit aufwendigen Dekos. Beim „Urban Circus“ gibt es jede Menge verrückte Deko und Konfetti, bei den „Sugar Babes“ reichlich Pink und Candys. Die Deko zieht sich bis in die Toilettenräume.

Und zu den Stamm-DJ‘s kommen immer wieder angesagte Gäste. Die Liste der Stars, die im „Nightrooms“ aufgelegt haben, reicht von Fedde le Grand und Danny Ávila über DJ Antoine und Nicki Romero bis Toca Disco. 2016 legte „für vergleichsweise kleines Geld“ Avicii auf, der kurz darauf mit seinem frisch erschienenen Hit „Levels“ international richtig durchstartete und bis zu seinem überraschenden Tod mit nur 28 Jahren 2018 zu einem der gefragtesten DJ‘s der Welt wurde.

Noch im August stand DSDS-Star Pietro Lombardi im „Nightrooms“ auf der Bühne. Und auch die nicht-musikalische Gästeliste ist durchaus illuster - etwa mit Ross Antony, Micaela oder Ralf Richter. BVB-Stars feierten hier 2011 und 2012 ihren Meistertitel. Jetzt sind viele Instagram-Stars im „Nightrooms“ zu Gast. Generell spielen die Sozialen Medien bei Marketing und Werbung eine immer größere Rolle.
Festes Mitarbeiter-Team
Zu Patrick Schröder und Holger Schmidt kommen Janis Braml als geschäftsführender Gesellschafter, Timur Uselding (Clubmanager/Marketingmanagment), Jennifer Schmitz (Club, Social Media und Event Management), Sophia Mintz (Marketingmanagement), Jan-Luca Lattemann (Azubi Marketingkommunikation) und Andreas von Meier als Clubmanager.
Insgesamt stehen 90 bis 100 Menschen auf der Personalliste, an Partyabenden sind in der Regel bis zu 50 Leute im Einsatz. „Und über die letzten 20 Jahre haben hier rund 2000 Menschen gearbeitet“, rechnet Patrick Schröder vor.

Sie alle haben seit 2003 viel Wandel mit Auf und Ab erlebt. Aber sogar die Durststrecke in der Corona-Pandemie hat man gut überstanden. „Danach ging die Kurve extrem nach oben, weil die Leute wieder feiern wollten“, erinnert sich Holger Schmidt. Inzwischen habe sich der Markt wieder normalisiert. „Aber wir werden weiter gut angenommen“, freuen sich die Macher.
„Party in der Party“
Dazu tragen wohl auch die weiterhin günstigen Eintrittspreise bei, die in der Regel zwischen 7 und 9 Euro liegen. Dazu kommen viele Sonderaktionen - etwa zeitweise freier Eintritt für Geburtstagskinder mit bis zu sieben Begleitpersonen. Für „Partys in der Party“ gibt es viele Gruppenbereiche, die gebucht werden können - etwa im Stil des legendären New Yorkers „Studios 54“.
Hier kann auch am Samstag (21.10.) ab 22.30 Uhr bei der „Birthday Party“ ausgiebig gefeiert werden. Angekündigt sind viele Jubiläums-Überraschungen und besondere Gäste. Holger Schmidt und Patrick Schröder hoffen auf viele Menschen, die in den vergangenen 20 Jahren dabei waren und mit anstoßen wollen - auf die nächsten 20 Jahre.
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