Malou Cruz präsentiert zwei der beliebtesten Gerichte ihrtes philippinischen Foodtrucks.

Malou Cruz präsentiert zwei der beliebtesten Gerichte ihrtes philippinischen Foodtrucks. © Joscha F. Westerkamp

Malou Cruz kocht philippinische Gerichte – aber nicht so wie im Original

rnDortmunds Foodtrucks

In ihrem Foodtruck kocht Malou Cruz philippinische Gerichte. Vieles davon ist aber sehr deutsch, denn die gebürtige Philippinerin findet: Original philippinische Küche wäre zu ungewohnt.

Dortmund

, 23.08.2022, 10:12 Uhr / Lesedauer: 2 min

Malou Cruz kann nicht mehr normal weiterarbeiten, als sie Krebs bekommt. „Aber ich muss was machen für ein paar Stunden“, sagt sie. „Ich kann nicht nur zu Hause rumsitzen.“ Kochen ist ihr großes Hobby – und so eröffnet sie im März 2020, gerade als die Corona-Pandemie ihren Anfang nimmt, einen Foodtruck.

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Malou (48) wächst in der Nähe von Manila auf, der Hauptstadt der Philippinen. 1996 zieht sie nach Dortmund, wo ihre Schwester schon länger wohnt, und arbeitet in verschiedenen Hotels und Gastronomien.

Dann wird sie krank – und als Mittel zum produktiven Zeitvertreib folgt der Foodtruck. Natürlich: ein philippinischer Foodtruck. Dortmunds einziger. „Taste of Luscious by MC Filipino Food Truck“ heißt der.

Malou in ihrem Foodtruck.

Malou in ihrem Foodtruck. © Joscha F. Westerkamp

Aber, das gibt Malou ganz offen zu: „Das Essen auf den Philippinen ist nicht so wie bei mir.“ Sie biete mehr philippinische Gerichte, gemischt mit Deutschem. Oder sogar eher: Weltküche mit philippinischem Touch. „Sonst müssten die Kunden sich zu sehr an etwas Neues gewöhnen, das würden sie nicht annehmen.“

Was kennzeichnet philippinische Küche?

Mal nachgefragt: Was zeichnet sie denn aus, die philippinische Küche? „Wir arbeiten sehr viel mit Kokosmilch und Ingwer; Knoblauch auch sehr viel. Und natürlich scharf.“ Häufig habe man gebraten Reis als Beilage, und bei vielem Fleisch – es gebe aber auch Gerichte mit Tofu.

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Viele Gerichte, die es im Philippinischen gebe, gebe es auch in anderen Landesküchen, beispielsweise Frühlingsrollen. „Aber bei uns schmecken die ganz anders als im Asiaten. Wir würzen die ganz anders, nur mit ein bisschen Pfeffer und Salz.“

Auch gebratene Nudeln serviert Malou in ihrem Foodtruck.

Auch gebratene Nudeln serviert Malou in ihrem Foodtruck. © Joscha F. Westerkamp

Auch gebratene Nudeln (beispielsweise mit Ente oder Hähnchen) seien Teil der philippinischen Gerichte – und wieder ganz anders als im Chinesischen. Wie genau, kann Malou nicht beschreiben.

Doch was steht sonst noch so bei ihrem Foodtruck auf der Karte? Tatsächlich alles Mögliche. Eher exotische und „eingephilippinischte“ Gerichte wie Burritos beispielsweise. Aber auch traditionell philippinische Mahlzeiten in leicht anderer Zubereitung: „Beef-Tapsilog“ zum Beispiel (ein speziell zubereitetes Rindfleisch) mit gebratenem Reis und Spiegelei.

Was unterscheidet die Gerichte vom Originalen?

„Auf den Philippinen machen wir Tapsilog mit Leber und Innerem, hier nehme ich einfach Bauchfleisch“, sagt Malou. Oder, ein anderes traditionelles Gericht: „Sizzling Tofu“ mit Reis (eine fleischlose Mahlzeit, die – sehr vereinfacht gesagt – ein bisschen wie ein Curry schmeckt).

Zwei traditionelle Gerichte: Beef Tapsilog mit gebratenem Reis und Spiegelei (links) und Sizzling Tofu mit Reis.

Zwei traditionelle Gerichte: Beef Tapsilog mit gebratenem Reis und Spiegelei (links) und Sizzling Tofu mit Reis. © Joscha F. Westerkamp

Wie kommen diese Gerichte bei der Kundschaft an? „Der Anfang war wirklich schlecht“, sagt Malou. „Doch dieses Jahr wird es deutlich besser.“

Mehr zurück ins original Philippinische bringen wolle sie die Gerichte auf jeden Fall nicht. „Die Kunden nehmen es so jetzt gut an. Sich an etwas Neues zu gewöhnen, würde dauern. Ich muss hier haben, was die Leute mögen.“

Zu vielen Gerichten bereitet Malou eine frische Salatbeilage.

Zu vielen Gerichten bereitet Malou eine frische Salatbeilage. © Joscha F. Westerkamp

Innerhalb der Woche steht sie mit dem Foodtruck auf einem Parkplatz an der Voßkuhle 43–45, geöffnet ist in der Regel von 11.30 bis 14.30 Uhr. Die meisten Gerichte hat sie dann bereits fertig gekocht, damit es für die Mittagskunden schnell geht.

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Am Wochenende steht sie dann auf Veranstaltungen, aber nur bis 40 Kilometer Entfernung. Mehr Zeit darf sie nicht aufbringen, wegen der Krankheit.

Der Foodtruck steht die meiste Zeit an der Voßkuhle.

Der Foodtruck steht die meiste Zeit an der Voßkuhle. © Joscha F. Westerkamp

An der Voßkuhle parkt direkt neben ihr ein Foodtruck, der Currywurst-Pommes verkauft. Kontrastprogramm. Das sei natürlich ein starker Unterschied, sagt auch Malou. „Viele mögen aber auch nicht immer Pommes, dann kommen sie zu mir.“ Und was die Kunden dann bei ihr am meisten bestellen? „Wild gemischt.“

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In dieser Serie stellen wir Dortmunds interessantesten Foodtrucks vor – und die Geschichten der Menschen darin. Sie kennen einen außergewöhnlichen Foodtruck, über den wir auf jeden Fall berichten sollten? Dann schreiben Sie an dortmund@ruhrnachrichten.de!
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