3,5 Millionen Euro gehen verloren Finanzieller Schaden für Dortmund viel größer als zunächst gedacht

Noch mehr Geld futsch: Dortmund schreibt mehr als 3,5 Millionen in den Wind
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Eigentlich schien alles klar: In einem ersten Rutsch sollte die Märkische Straße auf beiden Fahrbahnseiten von der Kreuzung Neutor bis in Höhe der B1 saniert bzw. „grundlegend erneuert“ werden. Die Fördergelder aus Arnsberg in Höhe von 1,72 Millionen Euro waren längst bewilligt. Die Arbeiten sollten im vierten Quartal 2021 starten und im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein.

Dann verschob die Stadtverwaltung den Baustart ins Jahr 2023. In einem weiteren Anlauf schließlich teilte sie der Arnsberger Bezirksregierung mit, auch dieses Datum sei nicht zu halten. Man habe sich nunmehr entschieden, das gesamte Projekt nach hinten zu verschieben, um es „voraussichtlich 2029“ neu zu starten.

Konsequenz: Arnsberg zog seine Bewilligung für die Fördergelder im März 2023 zurück. Gleichzeitig hatte die Stadt bereits Fördermittel für den zweiten Bauabschnitt eingeplant. Er verläuft von der B1 bis zur Kreuzung Märkische Straße/Semerteichstraße und sollte sich 2024 anschließen. Auch, wenn dafür noch keine Bewilligung vorlag: Da das Projekt ins NRW-Förderprogramm „Kommunaler Straßenbau 2023“ aufgenommen werden sollte, durfte sich die Stadt auf weitere Fördergelder in Höhe von 1,88 Millionen Euro freuen.

Nun folgt die kleine Sanierung

Alles vorbei: Auch der zweite Bauabschnitt, über den die Verbandsversammlung des RVR am Freitag (31.3.) eigentlich hätte abstimmen sollen, ist aus dem Programm geflogen. Das heißt: Die Stadt hat in Gänze auf mehr als 3,5 Millionen Euro Fördermittel verzichtet. Sie ist damit gezwungen, einen komplett neuen Antrag zu schreiben, sollte sie die Straßensanierung tatsächlich 2029 starten.

Unklar bleibt, wer die Entscheidung getroffen hat, die Baumaßnahme so weit nach hinten zu terminieren. Man habe sich dafür entschieden, um die Anlieger der Märkischen Straße nach den zeitweiligen Sperrungen 2022 „nicht sofort wieder mit neuen Einschränkungen zu konfrontieren“, teilt Verwaltungssprecher Frank Bußmann mit. „Die Verkehrssicherheit der Straße ist nicht gefährdet."

Anstelle einer „grundlegenden Erneuerung“ werde die Stadt vor Beginn der Fußball-EM 2024 die erste Deckschicht sanieren. Um die Beeinträchtigungen in Grenzen zu halten, werde vornehmlich nachts und an Wochenenden gearbeitet, sagt Bußmann.

Stadt setzt Millionen-Förderung in den Sand: Erneuerung der Märkischen Straße auf 2029 verschoben

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