Das Leben von Kürsat Y. (41) trägt seit Anfang November Züge einer Seifenoper. „Chico“ mit dem Ferrari an der Schützenstraße, „Chico“ kauft sein Lieblingscafé, „Chico“ beim Edel-Shopping, „Chicos“ Ex-Freundin packt aus, „Chico“ gewinnt schon wieder im Lotto – so lauteten einige der Titel über die neuesten „Folgen“.
Der Dortmunder hatte seinen Lotto-Gewinn von 10 Millionen Euro selbst öffentlich gemacht. Zuerst berichtete die „Bild“-Zeitung darüber. Seitdem hat sich das bescheidene Leben des gelernten Kranführers aus der Nordstadt komplett verändert.
Er kann sich vor Interviewanfragen kaum retten. Jemand, der den großen Lotto-Traum lebt und auch noch bereitwillig davon erzählt – das hat so viele Emotionen, dass wenige Redaktionen dazu Nein sagen können.
Den 41-Jährigen Dortmunder stört das nicht. Im Gegenteil. „Ich bin gerade viel unterwegs. Aber ich genieße es einfach“, sagt Kürsat Y. im Gespräch mit dieser Redaktion am Montag (14.11.).
Viele Fans in der Innenstadt
Wenn er auf dem Wall in der Innenstadt oder vor seinem Lieblingscafé an der Schützenstraße unterwegs sei, kämen viele Fans. „Alle wollen Fotos, alle fragen mich, was ich jetzt vorhabe“, erzählt er.
Diese Bekanntheit mache ihn „stolz“ als jemanden, der von den Straßen Dortmunds komme. Und deshalb auch hierbleiben möchte, obwohl das Geld möglicherweise jetzt für glamourösere Städte reichen würde. Zumindest vorerst.
Wiedersehen mit Stiefmutter
Während des Gesprächs ist Kürsat Y. auf dem Weg zu einem Treffen ganz anderen Inhalts: Nach 15 Jahren ohne Kontakt treffe er seine Stiefmutter wieder. Ermöglicht habe das sein Auftritt bei Stern TV, erzählt er.
Es ist ihm anzumerken, dass ein emotionaler Moment für ihn bevorsteht. Er spricht von einer „Frau, die viel für uns getan hat“ und „immer meine zweite Mama bleiben wird, bis ich sterbe“. Auf den öffentlichen Auftritt für dieses Treffen verzichte er auf ihren Wunsch - obschon er das Wiedersehen gerne allen zeigen wollen würde, wie er zugibt.
„Mich kann man nicht ändern“
Es gibt viele Menschen, die sein öffentliches Auftreten nach dem Lotto-Gewinn kritisch sehen. Inklusive der Gewinnberater, die eigentlich von einem solchen öffentlichen Zuschaustellen des Gewinns abraten.
Kürsat Y. sagt dazu: „Mich kann man nicht ändern. Ich kann neue Autos oder neue Klamotten haben, aber ich werde immer ich bleiben“. Er sei niemand, „der die Nase oben hat“.
Er habe vor, die neuen Möglichkeiten noch eine Weile zu genießen. Eine „Weltreise“ stehe noch auf seinem Plan. Er sei außerdem dabei, „zu investieren“.
„Chico“ geht dabei auch offen mit seiner bewegten Vergangenheit um, in der Drogen und Kriminalität eine Rolle spielten. Er ärgert sich aber dennoch über Gerüchte, die in den vergangenen Tagen an manchen Stellen zu lesen waren.
Lotto-Gewinner will spenden
So würde er etwa keinesfalls mit Geldscheinen herumwerfen, wie es manche behauptet hatten. „Geld ist heilig. Ich würde nie einen Cent wegschmeißen“, sagt er.
Er kündigt an, in Zukunft einen Teil seines Vermögens spenden zu wollen. „Ich werde Leuten helfen, die in Not sind“, sagt er. Konkret nennt Kürsat Y. Familien, deren Kinder finanzielle Unterstützung für Schulmaterialien benötigt. Hier mache er gerade Pläne.
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