Gegenverkehr in der Einbahnstraße Schilder sorgen für Chaos in Dortmunder Einkaufsstraße

Gegenverkehr in der Einbahnstraße: Schilder sorgen für Chaos
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Günter Eustrup steht schockiert am Fahrbahnrand. Im Minutentakt wechseln sich dort seit Donnerstag grobe Verkehrsverstöße mit haarsträubenden Verkehrssituationen ab.

Manchem Autofahrer kann Eustrup so gerade noch Handzeichen geben, doch manchmal schlägt der pensionierte Lütgendortmunder Geschäftsmann nur die Hände vors Gesicht, um den scheinbar unausweichlichen Unfall nicht sehen zu müssen.

Betont langsam fahren

Noch ist nichts passiert auf der Limbecker Straße, das liegt daran, dass alle Fahrer im Chaos betont langsam fahren. Doch das Schauspiel, das die Einkaufsstraße momentan bietet, ist atemberaubend.

Die Straßen im Lütgendortmunder Ortskern sind weitgehend alle Einbahnstraßen. Doch jetzt bekommt das neue Senioren-Wohnhaus an der Limbecker Straße seinen Kanalanschluss.

Der Kia im Vordergrund fährt richtig in die neue Richtung der Limbecker Straße. Ihm kommt ein Falschfahrer entgegen.
Der Kia im Vordergrund fährt richtig in die neue Richtung der Limbecker Straße. Ihm kommt ein Falschfahrer entgegen. © Holger Bergmann

Dafür muss die Limbecker Straße an dieser Stelle gesperrt werden. Eine gesperrte Einbahnstraße ist eine Sackgasse. Damit der Verkehr weiter fließen kann, hat das Ordnungsamt die Fahrtrichtung der Straße umgekehrt.

So kann der Verkehr aus der Theresen-Straße, der wichtigen Zufahrt in den Ortskern, weiter in Richtung Lütgendortmunder Straße rollen. Oder könnte, denn offenbar fahren viele Autofahrer nach Gewohnheit und ignorieren die provisorischen Verkehrs-Schilder.

So fahren also im Minuten-Takt Autos gegen die neue Richtung in die Limbecker Straße ein, während die Fahrer, die Schilder lesen, ihnen entgegenkommen. „Hier geht manchmal minutenlang gar nichts“, sagt Eustrup.

Und dabei handelte es sich am Freitag (27.1.) bereits um die entschärfte Verkehrsführung. In der ersten Variante wurde die Fahrtrichtung der Theresenstraße umgekehrt. Dagegen hatte die Tochter von Günter Eustrup beim Ordnungsamt protestiert.

Entgegenkommende Autos

„Die haben auch schnell reagiert“, lobt Eustrup. Doch die jetzt aufgestellten Schilder treffen auf teilweise unzureichendes oder gar nicht verhangene Schilder der eigentlichen Verkehrsführung. Die widersprechen sich teilweise und so kommen sich in einer Einbahnstraße dauernd Autos entgegen.

Günter Eustrup hat kein Verständnis für diesen Schilder-Wald: „Bei der Bartholomäus-Kirmes wird hier auch der Verkehr umgelenkt. Da klappt das. Die müssen doch noch Pläne in ihren Schubladen haben, welche Schilder aufzustellen sind.“

Nein, man darf nicht mehr nach rechts, man muss nach links. Dieses Schild müsste verhüllt werden.
Nein, man darf nicht mehr nach rechts, man muss nach links. Dieses Schild müsste verhüllt werden. © Holger Bergmann

Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung ergab, dass das Ordnungsamt voraussichtlich erstmal keine Veränderungen an der bestehenden Baustellen-Verkehrsführung vornehmen wird.

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