
© Stephan Schütze
Lichterfest-Verwirrung: Das darf dem Westfalenpark nicht passieren
Kommentar
Die Organisatoren des Lichterfests geben kein gutes Bild ab. Die Kommunikation vor Ort entpuppt sich als Desaster. Es wurden sogar noch Eintrittskarten verkauft, als die Räumung schon feststand.
Bei einer amtlichen Warnung vor einem starken Gewitter das Gelände zu räumen, ist eine alternativlose Entscheidung. Dann aber trotzdem weiterzumachen, als wären gerade nicht Tausende mit sorgenvollen Gesichtern durch den Regen zu den Ausgängen geströmt, empfinden viele als Frechheit. Und das völlig zurecht.
Während Tausende durchnässt an ihren Autos standen, hörten sie das Feuerwerk und durften im Internet lesen, wie mit Party-Emojis der Auftritt von Alle Farben angekündigt wurde. Es fehlt das Gespür für das, was (zahlende!) Besucher wichtig finden. Niemand lässt sich gerne veralbern.
Der Westfalenpark muss viele Fragen beantworten
Es stellen sich viele Fragen. Warum waren trotz der Evakuierung noch so viele Menschen im Park, dass es sich offenbar gelohnt hat, das Programm noch weiter zu machen? Warum wurde in der Lautsprecherdurchsage nicht der Grund für die Räumung genannt? Warum haben Ordner und Moderatoren unterschiedlich kommuniziert? Warum wurden noch Eintrittskarten verkauft, als die Räumung schon feststand? Und: Haben die Besucher ein Anrecht auf die Erstattung des Eintrittspreises?
Die Westfalenpark-Leitung steht zu dieser Entscheidung und will sich Zeit nehmen, diese und andere Fragen in Ruhe zu klären. Sie wäre gut beraten, Antworten zu finden, mit denen sie die geprellten Besucher besänftigt. Fehler können passieren. Aber man muss sie auch zugeben können.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
