Der Reinoldikirchplatz ist ein beliebter Ort für Wahlkämpfer. Am Samstag waren hier "Die Partei" und die FDP Nachbarn. © Oliver Volmerich

Bundestagswahl in Dortmund

Letzter Einsatz: Bundestags-Kandidaten beim Wahlkampf-Endspurt in der City

Am Sonntag wird gewählt: 415.000 Dortmunder entscheiden mit über die Zusammensetzung des Bundestags. Am Tag davor lief in der Dortmunder City der Wahlkampf-Endspurt - allerdings auf Sparflamme.

Dortmund

, 25.09.2021 / Lesedauer: 3 min

Der fleißige Trommler, der am Samstagmittag den Westenhellweg beschallt, hat mit Wahlkampf eigentlich nichts am Hut. Aber er liefert gewissermaßen die passende Begleitmusik zum Wahlkampf-Endspurt auf Dortmunds zentraler Einkaufsmeile.

Wobei: In früheren Jahren war schon mal mehr Wahlkampf in der City. So wie mit größeren Kundgebungen machten sich die Parteien in diesem Jahr vergleichsweise rar. Immerhin vier Parteien nutzen aber am Samstag die Gelegenheit, am Rande des belebten Westen- und Ostenhellwegs auf Stimmenfang zu gehen.

Broschüren im Fußgängerstrom

Michael Depenbrock, CDU-Direktkandidat im Dortmunder Osten, wirkt, als wolle er den zuletzt bescheidenen Umfragewerten seiner Partei trotzen. Schwer bepackt mit einem großen Karton an Broschüren kommt er zum Wahlkampfstand seiner Partei am Platz von Netanya.

Viel Platz bietet der kleine Tisch mit CDU-Sonnenschirm nicht. Also stellt sich Depenbrock an den Rand des Fußgängerstroms und reckt den Passanten die CDU-Faltblätter entgegen. Ein mühseliges Geschäft. „Aber es macht auch Spaß“, sagt Depenbrock.

Wahlkampf-Endspurt: Die CDU-Kandidaten Klaus Wegener (l.) und Michael Depenbrock waren am Westenhellweg gemeinsam im Einsatz. © Oliver Volmerich

Es ist einer von Dutzenden Wahlkampf-Aktionen der letzten Wochen - von den Marktplätzen in den Stadtteilen bis zur City. Klaus Wegener, CDU-Kandidat im Dortmunder Westen, gesteht unter dem orange-weißen Partei-Sonnenschirm denn auch, dass er „etwas kaputt“ sei nach den vielen Terminen in der letzten Zeit.

Ebenso wie Michael Depenbrock kann er sich zwar keine großen Chancen ausrechnen, als Direktkandidat in den Bundestag einzuziehen, doch es gilt, für die Partei das Beste herauszuholen. Wegener setzt angesichts des zuletzt knappen Umfrage-Vorsprungs der SPD darauf, dass „die Prognosen nicht sehr belastbar sind“.

Grüne Windrädchen sind gefragt

Markus Kurth, Bundestagsabgeordneter und Direktkandidat der Grünen in Dortmund, kann sich immerhin berechtigte Hoffnungen machen, über die Landesliste seiner Partei wieder in den Bundestag einzuziehen. Er steht auf Platz 22. 15,5 Prozent müssten die Grünen dazu in NRW erreichen, rechnet er vor.

Ein umgebautes Lastenrad bildet den Infostand, an dem Bundestagskandidat Markus Kurth (l.) und Ratsvertreter Julian Jansen Wahlkampf für die Grünen machen. © Oliver Volmerich

Mit seinem Einsatz am Wahlkampfstand am Westenhellweg an der Einmündung zum Mönchenwordt will er dazu beitragen, dass es möglichst noch mehr werden. Vor allem die kleinen Windrädchen, die die Grünen-Wahlkämpfer verteilen, kommen bei Familien mit Kindern gut an.

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Allerdings: Das Wahlkampf-Geschäft in der Fußgängerzone ist mühsam, erzählt Kurth. Die meisten Passanten eilen aus dem aus einem Lastenrad zusammengebauten Wahlkampfstand vorbei, viele kommen gar nicht aus Dortmund. „In den Stadtbezirken ist es einfacher, die Leute zu erreichen“, stellt der Grünen-Politiker fest.

Konkurrenz an der Reinoldikirche

„Ich bin kein Freund von Wahlkampf in der Fußgängerzone“, sagt auch Joachim Höfer. Der FDP-Bezirksvertreter aus der Innenstadt-Ost macht am Ostenhellweg unter einem knallgelben Zeltdach Wahlkampf für seine Partei.

Hier vor der Reinoldikirche geht es besonders eng zu. Gleich neben der FDP hat „Die Partei“, die mit Ex-SPD-Mann Marco Bülow einen prominenten Kandidaten im Rennen hat, ihren Stand aufgebaut, daneben stehen noch Infostände der Evangelischen Jugend und einer Umweltorganisation.

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Doch das Interesse der Passanten hält sich auch hier in Grenzen. Gegen 14.30 Uhr packen die Wahlkämpfer der FDP ihr Zelt ab und das mitgebrachte Werbematerial ein. Ob sich der Einsatz in den letzten Wochen gelohnt hat, wird sich am Sonntagabend zeigen.

Wir berichten den ganzen Tag über in einem Liveticker und am Abend ab 17.30 Uhr in einer Livesendung unter www.rn.de/dortmund über den Wahltag.

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