Im Park Heroldswiese ist in der Nacht auf Sonntag ein 19-Jähriger niedergestochen worden. © Althoff

Dortmunder Nordstadt

Lebensgefährliche Messerstiche: Geplante Attacke oder die Folge eines Streits?

Nach lebensgefährlichen Messerstichen auf einen 19-Jährigen in einem Nordstadt-Park hat die Polizei Opfer und Verdächtige befragt.

Dortmund

, 26.01.2021 / Lesedauer: 3 min

Viele Messerstiche, ein 19-Jähriger in Lebensgefahr, mehrere Männer flüchten – eine Mordkommission der Dortmunder Polizei versucht seit dem Wochenende herauszufinden, was hinter dem steckte, was in der Nacht von Samstag auf Sonntag um kurz nach 1 Uhr im Park Heroldwiese geschah.

Der Park liegt an der Straße Oestermärsch, zwischen Borsigplatz und der Bahnlinie Richtung Lünen. Dass es sich um einen Umschlagplatz für Drogen handelt, ist nicht nur Anwohnern klar, sondern auch Polizei und Staatsanwaltschaft. Ob es allerdings einen konkreten Zusammenhang zu diesem „versuchten Tötungsdelikt“ gibt, ist von den Aussagen der Beteiligten abhängig.

Opfer außer Lebensgefahr und von der Polizei befragt

Das Opfer – ein 19-Jähriger aus Algerien – hatte die Messerstiche nur durch eine Notoperation überlebt. Mittlerweile habe die Polizei ihn auch befragen können, erklärte Staatsanwalt Carsten Dombert am Dienstag auf Nachfrage.

Auch die Männer, die nach der Tat vom Park in Richtung Innenstadt geflohen waren, seien „teilweise identifiziert“ und ebenfalls vernommen worden, so Dombert weiter.

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Vielleicht waren es auch fünf Täter

In der ersten Meldung hatten Polizei und Staatsanwaltschaft noch von vier möglichen Tätern gesprochen: 25 bis 35 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, einer mit Machete, einer mit 30 Zentimeter langem Messer. Nun erklärte Dombert: Vielleicht seien es auch fünf gewesen.

Zeugen zufolge haben die fliehenden Männer libanesisches Arabisch gesprochen. Vor Ort im Park hieß es am Montag gegenüber unserer Redaktion: Im Handel mit harten Drogen wie Kokain seien in der Tat einige Libanesen sehr aktiv.

Staatsanwalt: „Mauer des Schweigens“

Doch zurück zum ganz konkreten Fall: Warum diese Messerattacke? Diese zentrale Frage sei weiterhin offen, so Dombert. Der Staatsanwalt geht inhaltlich natürlich nicht auf die Aussagen des Opfers und der mutmaßlichen Täter ein. Nur so viel: Manches widerspreche sich. Zudem habe man es in Fällen wie diesen halt des öfteren mit einer „Mauer des Schweigens“ zu tun.

Dementsprechend läuft das Delikt bei den Ermittlern weiterhin unter „versuchtes Tötungsdelikt“. Ob man es hier mit einem Mordversuch zu tun hat oder der Absicht eines Totschlags – auch das hängt von den Aussagen ab.

Ein Mord geschieht mit Vorsatz, ein Totschlag kann aus der Situation heraus entstehen.

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