
© Andreas Schröter (Archiv)
Lanstroper Ei: Warum ist der Wasserturm immer noch eingerüstet?
Landmarke im Nordosten
Das Lanstroper Ei ist nach wie vor eingerüstet, obwohl der erste Bauabschnitt zur Sanierung längst abgeschlossen ist. Einer, der sich auskennt, gibt Antworten.
Wie ist eigentlich der Stand der Dinge bei der Sanierung des Lanstroper Eis? Und warum ist der alte Wasserturm immer noch eingerüstet, obwohl der erste Bauabschnitt doch längst abgeschlossen ist?
Diese Fragen stellen sich momentan viele Dortmunder, für die das Relikt aus längst vergangenen Zeiten so etwas wie eine Landmarke für Dortmunds Nordosten ist, mit dem sie oft so etwas wie ein Heimatgefühl verbinden.
Einer, der sich besonders um die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks aus dem Jahre 1905 verdient gemacht hat, ist der ehemalige SPD-Ratsvertreter Bruno Schreurs, der auch Mitglied im Förderverein Lanstroper Ei ist. Er sagt: „Das Gerüst ist extra so angelegt, dass auf ihm ein weiteres Gerüst für den zweiten Bauabschnitt gebaut werden kann.“
Nun geht es um den Behälter selbst
Während es im ersten Bauabschnitt um die Sanierung der Trägerkonstruktion ging, stehen nun der Behälter selbst, der Umlauf und der Treppenaufstieg an. Leiter und Umlauf müssen erneuert werden, der Behälter wird mit der Farbe gestrichen, die beim Bau des Turms aktuell war.
Eventuell werde der Behälter auch innen saniert, so Schreurs, aber das sei zweitrangig, denn dieser Teil ist später weder zu sehen, noch soll er irgendeiner Nutzung zugeführt werden.

Bruno Schreurs, hier bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Februar 2020 durch den damaligen Oberbürgermeister Ullrich Sierau, setzt sich besonders für die Sanierung des Lanstroper Eis ein. © Oliver Schaper (A)
Man rechne mit Kosten in Höhe von einer Millionen Euro für diese Arbeiten, und es gebe auch schon diverse Sponsoren, die sich daran beteiligen wollen. Schreurs will aber noch keine Namen oder Summen nennen. Jedoch hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann bereits 290.000 Euro vom Bund dafür angekündigt.
Rat muss grünes Licht geben
Es geht nun so weiter, dass die politischen Gremien - vor allem natürlich der Rat - grünes Licht für den zweiten Bauabschnitt geben müssen. Schreurs ist zuversichtlich, dass dies geschieht, zumal Oberbürgermeister Thomas Westphal die Schirmherrschaft dafür von seinem Vorgänger Ullrich Sierau übernommen hat.
Gibt der Rat sein Okay, werden die anstehenden Arbeiten ausgeschrieben. Es ist also nicht so, dass die Firma, die den ersten Bauabschnitt übernommen hat - die Firma Profil Stahl- und Metallbau aus Jessen in Sachsen-Anhalt -, automatisch auch am zweiten Bauabschnitt arbeite.
Weiteres Gebäude am Fuß des Eis?
Er gebe prinzipiell keine zeitlichen Prognosen ab, wann die Arbeiten erfolgen, sagte Schreurs im Gespräch mit unserer Redaktion. Damit könne man Schiffbruch erleiden. Einmal in seiner politischen Karriere habe der Bau eines Spielplatzes in Kirchderne zwölf Jahre gedauert.
Langfristig - und das war Thema beim Abschluss des ersten Bauabschnitts im August 2020 - könnte am Fuß des Eis ein weiteres Gebäude, das zum Beispiel als Ort für die Kultur, als Radstation oder als schulbiologisches Zentrum genutzt werden könnte, errichtet werden.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
