Land stuft Flughafen Dortmund weiter in die zweite Liga ein
Protest von Airport und IHK
Der Streit um die Einordnung des Flughafens Dortmund im neuen Landesentwicklungsplan (LEP) geht in eine neue Runde. Denn er soll auch nach einem neuen Entwurf des Plans weiter "nur" als regionalbedeutsam eingestuft werden. Flughafen GmbH und IHK protestieren, die Grünen freuen sich. Wir erklären warum.

Der Flughafen Dortmund sieht sich von den Landesplanern weiterhin falsch eingestuft.
Der Landesentwicklungsplan steckt den Rahmen für wichtige Planungsvorhaben der nächsten Jahre und Jahrzehnte ab. Dabei geht es auch um die Rollenverteilung unter den Flughäfen in NRW. Der Dortmunder Airport soll nach dem am Mittwoch verabschiedeten neuen Entwurf des LEP nur in der "zweiten Liga" spielen.
Das steht im Entwurf:
Der Entwurf unterscheidet zwischen den "landesbedeutsamen Flughäfen" Düsseldorf, Köln/Bonn und Münster/Osnabrück (FMO) sowie den "regionalbedeutsamen Flughäfen" Dortmund, Paderborn/Lippstadt und Weeze-Laarbruch.
Dazu heißt es: "Die landesbedeutsamen Flughäfen des Landes sind einschließlich der Flächen für die Flughafeninfrastruktur sowie für flughafenaffines Gewerbe bedarfsgerecht zu entwickeln. Die Sicherung und Entwicklung der regionalbedeutsamen Flughäfen und sonstigen Flughäfen erfolgt im Einklang mit der Luftverkehrskonzeption des Landes und der Entwicklung der landesbedeutsamen Flughäfen."
Die letzte Passage ist gegenüber dem ursprünglichen Entwurf verändert worden, in dem noch von einer "Abstimmung" mit den landesbedeutsamen Flughäfen die Rede war.
Das sagt der Flughafen:
„Die Unterteilung in regional und landesbedeutsam wurde in der überarbeiteten Entwurfsfassung leider beibehalten. Das ist ärgerlich und enttäuschend zugleich, weil die Ungleichbehandlung der sechs internationalen Verkehrsflughäfen in Nordrhein-Westfalen damit bestehen bleibt", kritisiert Flughafen-Geschäftsführer Udo Mager.
Die Klarstellung zur Abstimmung künftiger Vorhaben findet Mager halbherzig. Generell verkenne die Einordnung die Bedeutung des Flughafens Dortmund mit fast 2 Millionen Passagieren. "Dortmund Airport muss sich deshalb genau so bedarfsgerecht entwickeln können, wie dies jetzt für die landesbedeutsamen Flughäfen vorgesehen ist", so Mager.
Das sagt die IHK:
„Die Einstufung resultiert aus 15 Jahre alten Analysen. Der Luftverkehr hat sich seither weiter entwickelt und wir bestehen auf eine Aktualisierung. Die Fakten sprechen eindeutig eine andere Sprache“, sagt Stefan Schreiber, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK.
Die Frage, ob Dortmund ein landes- oder regionalbedeutsamer Flughafen ist, ist für die IHK weit mehr als eine akademische Diskussion. „Diese Einstufung schränkt den Flughafen in seiner Entwicklung ein und hat Auswirkungen auf alle weiteren Planungen“, erläutert Schreiber den Grund der Verärgerung.
Das sagen die Grünen:
Dass die Entwicklung des Dortmunder Flughafens als Regionalflughafen nur in Zusammenhang mit der Luftverkehrskonzeption des Landes und den landesbedeutsamen Flughäfen erfolgen kann sei ein wichtiger Schritt, "um die weitere Kannibalisierung der NRW-Flughäfen zu stoppen", finden die Grünen im Rat der Stadt.
Man hoffe nun, dass die Flughafen-Geschäftsführung Pläne zum Ausbau der Landebahn ad acta legt "und stattdessen realistische Konzepte entwickelt, um das Defizit des Flughafens zu reduzieren."