Die Targobank hat sich entschieden, „bis auf Weiteres keine Neuabschlüsse für Tagesgeldkonten mehr anzubieten“. Dies gilt bundesweit. © picture alliance / dpa
Finanzen
Kunden in Dortmund überrascht: Targobank stoppt Tagesgeldkonten
Sparen ist schwierig geworden. Wer kurzfristig Geld parken will, erhält kaum oder gar keine Zinsen. Bei der Targobank kann man nicht mal mehr ein Tagesgeldkonto eröffnen. Was sagen andere Banken?
Wer neben seinem Girokonto noch ein Tagesgeldkonto einrichtet, tat das bisher in der Regel, um Geld für sich übersichtlich zu ordnen, anzusparen oder um Geld zur Seite zu legen, von dem man nicht weiß, wann man es braucht. Es sollte und soll auf jeden Fall jederzeit verfügbar sein.
Das Tagesgeldkonto hat quasi das Sparbuch abgelöst. Für Tagesgeld gibt es keine Laufzeit, allerdings auch keine Zinsen. Es kann jederzeit beispielsweise über das Girokonto abgebucht werden.
Ein Phänomen ist es aktuell, dass aber trotz des Null-Prozent-Zinses immer mehr Tagesgeldkonten eröffnet werden. Das jedenfalls berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf eine Studie der Raisin DS GmbH. Die lege nahe, dass Kunden, denen bei der eigenen Bank auf dem Girokonto möglicherweise schon ab 50.000 Euro ein Verwahrentgelt droht, woanders neue Tagesgeldkonten eröffnen.
Targobank nimmt regelmäßig Überprüfungen vor
In dieser Situation werden Kunden der Targobank in Dortmund in diesen Tagen damit überrascht, dass ihnen die Neueröffnung eines Tagesgeldkontos verwehrt wird. „Mir wurde gesagt, dass man keine Tagesgeldkonten mehr eröffnen dürfe - wegen der Niedrigzinsphase“, berichtete ein Leser aus der Innenstadt jetzt unserer Redaktion.
Auf Nachfrage bei dem Unternehmen in Düsseldorf bestätigte Pressesprecher Axel Bäumer dieses Vorgehen. „Wir unterziehen unsere Produktportfolios regelmäßig einer kritischen Prüfung. Als Reaktion auf das aktuell schwierige Zins- und Wettbewerbsumfeld und die zuletzt hohen Zuflüsse an Kundeneinlagen haben wir uns – wie andere Mitbewerber auch – dazu entschieden, bis auf Weiteres keine Neuabschlüsse für Tagesgeldkonten mehr anzubieten. Das gilt für das gesamte Bundesgebiet.“
Für die Bank, das heißt die Aussage übersetzt, ist das Verwalten des Geldes, das ja jederzeit zur Verfügung gehalten werden muss, zu teuer geworden. Der Unterhalt von Konten ist schließlich mit Kosten verbunden. Es müssen für die kurzfristigen Einlagen Bargeldreserven gehalten und versichert werden und die Banken müssen selbst Strafzinsen bei der Europäischen Zentralbank bezahlen.
Sparkasse und Volksbank bieten neue Tagesgeldkonten weiter an
Die Sparkasse Dortmund und die Dortmunder Volksbank bieten allerdings nach wie vor ihren Kunden die Neueröffnung eines Tagesgeldkontos an - beide jeweils zu einer Verzinsung von null Prozent. „Permanent“ würden Tagesgeldkonten dennoch angefragt, erklärt Sparkassen-Sprecherin Katja Schütte.
In der Regel diene das Konto den Kunden zur Rücklagenbildung, teilweise werde es auch als Ansparkonto genutzt, heißt es seitens der Sparkasse. Vor allem Kundinnen und Kunden, die alternative und eventuell risikoreichere Investitionen in Aktien oder Aktienfonds ablehnen, würden ein Tagesgeldkonto nutzen, so Volksbank-Sprecherin Graziella Strothmüller.
Sowohl bei der Sparkasse als auch bei der Volksbank heißt es, dass man derzeit keine Überlegungen anstelle, die Neueröffnung von Tagesgeldkonten nicht mehr anzubieten.
Axel Bäumer von der Targobank erklärt, dass man die Kundinnen und Kunden gerne zu alternativen Anlagemöglichkeiten wie etwa Festgeldkonten oder zu Sparplänen berate.
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