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In Dortmund wächst „einer der führenden Anbieter“ für Ladesäulen heran
E-Mobilität
Zuletzt musste Compleo seine Umsatz-Prognose für 2021 nach unten korrigieren. Das hindert den Dortmunder Ladesäulenhersteller aber nicht daran, jetzt eine namhafte Firma zu kaufen.
Die Tinte unter dem Vertrag ist noch frisch, der Dortmunder Ladesäulenhersteller Compleo hat am Dienstag (26.10.) den Kauf einer namhaften, ebenfalls in Dortmund ansässigen Firma unter Dach und Fach gebracht.
Die an der Oberen-Wilms-Straße in Brackel ansässige Aktiengesellschaft, über deren Börsengang im vergangenen Jahr sogar in den ARD-Tagesthemen berichtet wurde, setzt trotz der jüngst vermeldeten stockenden Geschäftsentwicklung seine Wachstumsstrategie fort.
Die Compleo Charging Solutions AG, die Ladelösungen für Elektrofahrzeuge anbietet, erwirbt das zum Energiekonzern E.ON gehörende Unternehmen Innogy eMobility Solutions GmbH (ieMS). Nachdem man bereits den Wandboxen-Hersteller „wallbe“ übernehmen konnte, entsteht mit der seit Juli verhandelten Übernahme der E.ON-Tochter nach eigener Aussage nun in Dortmund „einer der führenden Komplettanbieter für Ladetechnologie in Europa“.
Compleo übernimmt 100-köpfige Belegschaft der E.ON-Tochter
Die vor gut zwölf Jahren gegründete Innogy eMobility Solutions GmbH hat ihren Sitz am Flamingoweg zwischen B1 und Westfalenpark und beschäftigt über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Kaufpreis für dieses Unternehmen beläuft sich nach Compleo-Angaben auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Gezahlt wird der Kauf mit Compleo-Aktien sowie in bar.

Nach der Unterzeichnung des Vertrags zum Kauf der E.ON.-Tochter „Innogy eMobility Solutions GmbH“ freuen sich die Compleo-Vorstandsmitglieder Georg Griesemann (l.) und Checrallah Kachouh (r.) mit Arjan von der Eijk auf die gemeinsame Zukunft. © Compleo/Frank Peterschroeder
Der Abschluss der Transaktion soll zum Jahreswechsel 2021/2022 erfolgen. Mit dem Kauf übernimmt Compleo sowohl die gesamte Belegschaft aber auch sämtliche Kundenbeziehungen von „ieMS“ sowie die Tochtergesellschaft in Großbritannien. Das Geschäft der US-Tochtergesellschaften der Innogy eMobility Solutions GmbH bleibt von der Vereinbarung ausgeschlossen.
Compleo ergänzt so nun seine Ladelösungen um wertvolle Expertise sowie leistungsstarke Ladestationen und Software-Services. „Durch das Zusammenfügen unserer Produkte und Erfahrungen werden wir ein starker Komplettanbieter für Ladetechnologie, der eine führende Rolle auf dem rasant wachsenden E-Mobility-Markt in Europa einnehmen wird“, sagt Compleo-Vorstandsmitglied Georg Griesemann.
„Stärkere Impulse für eine klimaneutrale Mobiliät“
Und Arjan von der Eijk, Geschäftsführer von Innogy eMobility Solutions, erklärt: „Wir wachsen mit zufriedenen Kunden. Der Zusammenschluss mit Compleo ermöglicht uns, die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu erfüllen und somit in Summe noch stärkere Impulse für eine klimaneutrale Mobilität zu geben.“
In den vergangenen Jahren haben beide Unternehmen stark in die Forschung und Entwicklung ihrer Technologien investiert und zahlreiche Patente erfolgreich angemeldet. Compleo stehe, so heißt es, für verbraucherfreundliche und betreiberoffene Normal- und Schnell-Ladestationen und sei einer der ersten Anbieter gewesen, der eichrechtskonforme Schnell-Ladelösungen im Markt etablierte.
Mit dem Kauf der E.ON-Tochter will Compleo nun diesen Technologiefokus fortführen. Gemeinsam will man vor allem auf Kontinuität setzen und die Hard- und Softwareprodukte von „ieMS“ fortentwickeln.
Compleo startete 2009 die Produktion der ersten Ladestationen und beschäftigt zurzeit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Anfang Oktober musste die AG bekannt geben, dass die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr schwächer als erwartet ausfallen wird. Als Grund wurden vor allem Lieferengpässe bei dringend benötigten Elektronikkomponenten angegeben.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
