Künstlermarkt auf dem Davidis Markt soll im Sommer regelmäßig stattfinden

© Dieter Jaeschke

Künstlermarkt auf dem Davidis Markt soll im Sommer regelmäßig stattfinden

rnKaiserstraßenviertel

Neben Obst und Gemüse gibt es künftig jeden ersten Samstag im Monat auch Kunst auf dem Davidis Markt. „Wir kommen nicht nur zum Muttertag“, schmunzelte Initiatorin Dagmar Schnecke-Bend.

Kaiserstraßenviertel

, 13.05.2019, 10:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei der Premiere des Künstlermarkts auf dem Davidis Markt am Samstagvormittag ist das Interesse der Marktbesucher noch ein wenig zurückhaltend. „Wir werden aber neugierig beäugt“, lächelt Jutta Greiner (73), die ihre handbemalten Taschen aus Korkstoff präsentiert.

Es ist kurz nach Neun, der Morgenregen hat sich verzogen, langsam wagen sich die Nachbarn des östlichen Kaiserstraßenviertels auf den Davidis Markt. Der kleine Wochenmarkt dort hat lange Tradition, doch die Schlangen stehen gerade in der Backstube von Thomas Dreischulte. „Ich kenne den Markt schon seit den 60-er Jahren“, sagt Jutta Greiner, „da war hier mehr los“.

Jutta Greiner (re.) zeigt Initiatorin Dagmar Schnecke-Bend eine handgefertigte Tasche aus Korkstoff.

Jutta Greiner (re.) zeigt Initiatorin Dagmar Schnecke-Bend eine handgefertigte Tasche aus Korkstoff. © Dieter Jaeschke

Zeit also, um Initiatorin Dagmar Schnecke-Bend die Korktaschen zu zeigen, die sie mit Blumenmotiven oder dem ans Burberrydesign erinnernden Muster bemalt hat. „Jede ist ein Einzelstück.“ Dagmar Schnecke-Bend lässt sich die innere Aufteilung der Taschen zeigen, dann geht sie zu ihren eigenen Werken. Die 70-Jährige hat Acrylarbeiten auf Leinwand mitgebracht, auf einer Assemblage sind zudem Pistazienkerne und eine grüne Glasscherbe verarbeitet.

Künstler sind an jedem ersten Samstag im Monat dabei

„In den Sommermonaten möchten wir uns künftig an jedem ersten Samstag im Monat am Davidis Markt beteiligen“, sagt die Künstlerin, die in der Kaiserstraße einen kleinen Laden führt. „Heute sind wir noch zu viert, doch auch andere Künstlerkollegen haben mir schon ihre Bereitschaft bekundet.“

Erste Kunden kommen am Stand vorbei, begutachten die handgefertigte Kette aus Süßwasserperlen und Perlmutt. 125 Euro steht auf dem Preisetikett, reine Handarbeit. „Natürlich haben wir auch Dinge im Angebot, die nicht so teuer sind.“

Die selbstgemachten Postkarten von Bettina Brökelschen am Stand nebenan kosten zwischen zwei und fünf Euro – „Je nachdem, ob es sich um ein Original handelt oder um einen Fotoabzug.“ Der 56-Jährigen, die im Kreuzviertel lebt, macht es Spaß, vor Ort zu arbeiten. „Mich zieht es immer unter die Menschen“, schmunzelt die Malerin, die neben farbenfrohen surrealen Motiven auch das Dortmunder U bei Nacht oder Eindrücke aus der City auf ihren Karten verewigt hat.

Bilder von Annette Kuhlengerth

Gegenüber sitzt Annette Kuhlengerth in ihrem weißen Zelt, umgeben von Acrylmalerei auf Leinwänden in vielerlei Größen. „Ich finde es gut, dass solche Angebote in Dortmund ausgebaut werden“, sagt die 71-Jährige, während sie ihrem portugiesischen Straßenhund Bonny (7) die Öhrchen krault. „Es gibt zwar den ein oder anderen Künstlermarkt, doch es könnte ruhig noch mehr sein.“ Deshalb stört es die Dortmunderin auch nicht, dass das Interesse am Morgen zunächst noch ein wenig verhalten ist. „Die Leute müssen uns ja auch erst einmal kennenlernen.“