Die Zahl der registrierten Straftaten ist in Dortmund im Jahr 2024 weiter angestiegen. Das geht aus der am Mittwoch (12.3.) veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Es ist eine Entwicklung, die sich in den fünf größten NRW-Städten nicht überall zeigt. Während in Köln und Düsseldorf die Zahl der Straftaten gesunken war, erleben Dortmund und Duisburg einen recht deutlichen Anstieg der Kriminalität, die Stadt Essen hingegen einen moderaten.
Einen Vergleich der Kriminalitätsentwicklung in den fünf Städten mit unterschiedlichen Einwohnerzahlen macht ein Blick auf die Kriminalitätshäufigkeitszahl möglich. Sie gibt an, wie viele Straftaten in der jeweiligen Stadt pro 100.000 Einwohner begangen worden sind.
Lag Dortmund bei dieser Zahl in 2023 im Vergleich mit den Rhein-Metropolen Köln und Düsseldorf noch um rund 800 Straftaten pro 100.000 Einwohner niedriger, hat Dortmund beide Städte nun überholt. Allerdings liegen Dortmund, Köln und Düsseldorf, die als Ausrichterstädte der Fußball-EM in 2024 einen gewissen Sondereffekt bei der Kriminalstatistik spüren dürften, nun nahezu gleichauf:
Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner:
- Dortmund: 12.294
- Köln: 12.258
- Düsseldorf: 12.186
NRW-weit ist die Gewaltkriminalität in 2024 leicht um 0,4 Prozent gesunken. In den fünf größten Städten des Bundeslandes lässt sich diese Entwicklung eher nicht feststellen. In Dortmund ist die Gewaltkriminalität um fast sieben Prozent angestiegen, in Duisburg um 3,94 Prozent. Auch in Köln (inkl. Leverkusen) und Düsseldorf gibt es moderate Anstiege. Nur in Essen ist die Gewaltkriminalität in 2024 um 9,3 Prozent gesunken.
Gewaltkommissariat geplant
Bei der Aufklärungsquote in diesem Deliktfeld, das unter anderem gefährliche und schwere Körperverletzung umfasst, weist Dortmund den schlechtesten Wert auf:
Aufklärungsquote Gewaltkriminalität im Jahr 2024:
Essen: 73,62 Prozent
Duisburg: 71,94 Prozent
Düsseldorf: 69,25 Prozent
Köln (inkl. Leverkusen): 68,86 Prozent
Dortmund: 63,52 Prozent
Die im Vergleich niedrige Aufklärungsquote könnte ein Grund dafür sein, dass der Polizeipräsident am Mittwoch die Einrichtung eines „Gewaltkommissariats“ bei der Polizei Dortmund angekündigt hat. In diesem will man Ermittlungen bündeln, um Tatzusammenhänge schneller zu erkennen.
Gesamt-Aufklärungsquote hoch
Angesichts der Gesamtaufklärungsquote in Dortmund zeigte sich der Polizeipräsident bei der Vorstellung der PKS im Vergleich zu anderen Städten hingegen zufrieden, betonte aber auch, dass man sie wieder steigern wolle.
Sie war in Dortmund zuletzt um rund 2 Prozentpunkte gesunken, lag in 2024 mit 54,79 Prozent aufgeklärter Fälle trotzdem teils deutlich über dem Niveau von Duisburg (52,04 Prozent), Düsseldorf (48,51 Prozent), Essen (47,99 Prozent) und Köln (49,06 Prozent), wobei sich die Aufklärungsquote in der Domstadt auf Köln und Leverkusen bezieht.
Straftaten in Dortmund steigen weiter: „Besonders herausgefordert bei Gewaltkriminalität“