
An der Kreisstraße kommt es häufig und in unterschiedlichen Bereichen zu Unfällen. Das Foto zeigt einen Unfall von 2019, bei dem eine Frau verletzt wurde. © Feuerwehr Dortmund
20 Unfälle in drei Jahren: Kreisstraße gilt aber nicht als Unfallschwerpunkt
Viele Polizeieinsätze
An der Kreisstraße von Dortmund in Richtung Schwerte-Holzen kracht es häufig. Dennoch gilt die Hauptstraße für die Polizei nicht als Unfallschwerpunkt. Das hat mehrere Gründe.
Vor rund zwei Wochen wurde ein Motorroller-Fahrer auf der Kreisstraße in Dortmund-Holzen lebensgefährlich verletzt, im August letzten Jahres überschlug sich ein Lamborghini, und ein Anlieger klagt schon seit langem über ständige Unfälle vor seinem Grundstück an der gefährlichen Kurve.

Die Kurve an der Kreisstraße oben an der Wittbräucker Straße hat ihre Tücken. © Michael Nickel (A)
Die Kreisstraße zwischen Dortmund und Schwerte beziehungsweise Holzen ist ein gefährliches Pflaster für Auto- und Motorradfahrer. 20 Verkehrsunfälle nennt die Statistik der Polizei dort innerhalb der Jahre 2019 bis 2021. Auch in den Jahren davor hatte es mehrere schwere Unfälle gegeben. Im November 2018 starb ein Mann, der mit seinem Auto gegen einen Baum geprallt war, im selben Monat wurden zwei Menschen bei einer Kollision schwer verletzt.
Trotzdem stuft die Polizei Dortmund die Kreisstraße nicht als Unfallschwerpunkt ein. „Eine Auswertung der Unfallörtlichkeit mit Bezug zu dem Verkehrsunfall vom 17. Mai 2022 ergab kein erhöhtes Verkehrsunfallaufkommen“, teilt ein Sprecher der Polizei mit. Die Kreisstraße sei lang, die Unfälle verteilten sich auf diese Strecke und seien zudem sehr unterschiedlich.
Gemeinsame Unfallfaktoren spielen eine Rolle
„Die Polizei definiert ‚Unfallschwerpunkt‘ etwas anders. Dabei ist entscheidend, ob die Beschaffenheit des Unfallorts zu berücksichtigen ist, also ob es etwa eine Sichtbehinderung durch einen Baum oder der Straßenbelag eine Rolle spielen“, erklärt Polizei-Pressesprecher Peter Bandermann.

Bei diesem Unfall auf der Kreisstraße in Dortmund-Holzen hat ein Auto gebrannt. Vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte Anwohner Christoph Eckardt das Feuer gelöscht. © privat (A)
2019 habe man an der Kreisstraße im Bereich Grenzweg solche übereinstimmenden Faktoren bei vier Unfällen ermittelt. Deshalb wurde die Unfallstelle in der regelmäßig stattfindenden Unfallkommissionssitzung der Stadt bearbeitet. Seitdem zeige sich der Bereich laut Polizei unauffällig. Ähnlich verhielt es sich am Knoten Kreisstraße/Krinkelweg.
Unfälle sind unterschiedlich
2019 hat es neun Unfälle auf der Kreisstraße gegeben, glücklicherweise verliefen die meisten davon glimpflich für die Pkw-Insassen. Zwei Unfälle führten allerdings zu schweren Verletzungen. In einigen Fällen nennt die Polizei „nicht angepasste Geschwindigkeit“ als Unfallursache, häufig auch „andere Fehler beim Fahrzeugführer“, falsches Abbiegen oder Nicht-Beachten des Stoppschilds und der Vorfahrtsregeln.
Im Jahr 2020 gab es sechs Unfälle, darunter vor allem Zusammenstöße durch Missachtung der Vorfahrtsregeln. Eine Person trug schwere Verletzungen davon.
Fünf Unfälle zählt die Polizei für 2021 auf, bei einem Alleinunfall wurde der Fahrer erheblich verletzt.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
