Rückwärts Richtung Ausfahrt: Diese gefährliche Szene ereignete sich am Mittwochnachmittag (4.11.) gegen 15 Uhr auf der A2 Richtung Hannover. Viele Autos mussten ausweichen.

© Michael Erdmann

Krasses Video: Notfall-Sanitäter filmt Rückwärts-Fahrer auf der A2

rnAusfahrt verpasst

Ein Notfallsanitäter ist entsetzt: Vor seinen Augen fährt ein Pkw rückwärts auf der Autobahn. Weil er ganz offensichtlich die Ausfahrt verpasst hat. Der Sanitäter hat das Unglaubliche gefilmt.

Mengede

, 05.11.2020, 18:18 Uhr / Lesedauer: 2 min

Michael Erdmann glaubt seinen Augen nicht trauen zu können. Nichts ahnend steht der 33-Jährige in Mengede mit seinem Mountain-Bike auf der A2-Brücke, als er einen unglaublichen Vorgang beobachtet. Auch seinem Kollegen, der neben ihm steht, fehlen die Worte.

„Ich bin entsetzt, das war lebensgefährlich, was der Autofahrer da gemacht hat“, sagt der Oberbrandmeister und Notfallsanitäter einen Tag später im Gespräch mit dieser Redaktion. „War der betrunken, stand der unter Drogen?“

Was den Mengeder hier so aufregt, ist eine lebensgefährliche Szene, die sich am Mittwochnachmittag (4.11.) um 15.49 Uhr auf der Autobahn A2 in Fahrtrichtung Hannover direkt vor seinen Augen abspielte: Ein Autofahrer fuhr mit seinem Fahrzeug über eine längere Strecke rückwärts Richtung Ausfahrt Mengede/Waltrop und A45. Erdmann vermutet, dass es sich um einen schwarzen Peugeot 206 handelt.

Hier biegt der Autofahrer nach seiner lebensgefährlichen Rückwärts-Fahrt Richtung Mengede ab.

Hier biegt der Autofahrer nach seiner lebensgefährlichen Rückwärts-Fahrt Richtung Mengede ab. © Michael Erdmann

„Der hat bestimmt die Ausfahrt verpasst und ist dann mindestens 300 Meter rückwärts gefahren“, berichtet Michael Erdmann. Unter anderem habe ein Lkw-Fahrer abbremsen und die Spur wechseln müssen. „Das hätte mit einer Massenkarambolage enden können“, sagt Michael Erdmann. „Rückwärts fahren im Berufsverkehr auf der Hauptschlagader durchs Ruhrgebiet, mir fehlen die Worte.“

Autofahrer war wohl kein Ortsfremder

Michael Erdmann vermutet, dass dieser Autofahrer kein Ortsfremder war. „Er wird einfach keinen Bock gehabt haben, bis zur nächsten Ausfahrt zu fahren. Das ist nämlich die B236 und bis dahin sind es locker 13 Kilometer.“ Nach dem riskanten Manöver sei er jedenfalls weiter Richtung Mengede gefahren.

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Michael Erdmann und sein Kollege haben den Vorfall nicht nur fotografiert, sondern auch gefilmt. „Leider ist das Kennzeichen nicht erkennbar“, bedauert der 33-Jährige. Sämtliches Beweismaterial habe er anschließend bei der Polizeiwache in Mengede abgegeben. „Keine Ahnung, was die damit nun machen. Das ist nicht mehr meine Sache.“

Fotos und Video seien mittlerweile bei der Fachdirektion, berichtet Polizei-Sprecher Gunnar Wortmann auf Anfrage dieser Redaktion. „Die Ermittlungen sind gerade angelaufen.“ Laut Wortmann handelt es sich um eine Verkehrsstraftat nach Paragraf 315c Strafgesetzbuch. Falls man den Verkehrssünder ermittelt, müsse er mindestens mit 250 Euro Bußgeld und zwei Punkten rechnen, so Wortmann.

Viele Autofahrer auf der A2 mussten dem skrupellosen Rückwärtsfahrer ausweichen.

Viele Autofahrer auf der A2 mussten dem skrupellosen Rückwärtsfahrer ausweichen. © Michael Erdmann

Oberbrandmeister und Notfallsanitäter Michael Erdmann hofft, dass die Polizei den egoistischen Rückwärts-Fahrer erwischen wird. „Ich arbeite auf der Wache in Mengede. Mit der A45, A42 und A2 in unmittelbarer Nähe sind wir die Wache mit den meisten Autobahn-Kilometern. Ich habe schon viele schlimme Unfälle gesehen, die rücksichtlose Menschen verursacht haben.“

Einbruch in der Nachbarschaft

Nach der Aufregung am Nachmittag folgte für Michael Erdmann, der jüngst zweimal unter spektakulären Umständen als Geburtshelfer im Einsatz war, das nächste dramatische Ereignis. „In unserer Nachbarschaft in der Groppenbrucher Heide wurde eingebrochen. Sogar ein Helikopter war im Einsatz.“

Auch diese Täter sind laut Polizei noch nicht gefasst. Deshalb werden dringend Zeugen gesucht. „Ich habe leider nichts gesehen, obwohl die Einbrecher wahrscheinlich über die Autobahn geflüchtet sind“, so Michael Erdmann.