Immer wieder hat sich Kontra K während seines Konzerts Samstagabend (8.7.) im Westfalenpark beim Publikum bedankt. Dafür, dass sie alle da seien, dass sie ihn unterstützten, dass sie – ist das bescheiden oder albern? – seinen Kühlschrank vollmachten.

Dafür, dass er dem Publikum so dankbar war, hat er ihnen aber recht wenig zurückgegeben. Vor einem in Felsoptik und mit großen schwarzen Wölfen dekorierten Bühnenhintergrund lief er immer wieder hin und her, machte die üblichen Rappergesten und sang seine Hits runter.

Für coole Effekte sorgte reichlich Feuer. Um für etwas mehr Stimmung im Publikum zu sorgen, bediente er sich der Konzert-Mitmach-Klassiker: „Kann ich die Frauen hören? Alle Frauen! Und jetzt die Männer!“ Die Männer versuchte er noch damit aufzuputschen, so zu schreien, als seien sie gerade auf irgendeiner Eroberung.
An anderer Stelle versuchte er die Stimmungsmache damit, dass sich alle mal bemerkbar machen sollten, die „ein Arschloch kennen“, und prahlte dann damit, dass er selbst auf jeden Fall ziemlich viele kenne. Nun ja.

Sein Juicy-Beats-Auftritt war besser
Während Musiker meist in ihren eigenen Konzerten mehr bieten als auf Festivals (immerhin kauft man bei Konzerten das Ticket ausschließlich für sie), war Kontra Ks Auftritt auf dem Juicy-Beats-Festival letztes Jahr deutlich sehenswerter. Dort hatte er sich gegen Ende sogar selbst angezündet. Ansonsten war sehr vieles gleich, die Wölfe auf der Bühne, die meisten Songs sowieso, und selbst an der Länge des Konzerts hat sich nicht viel getan.
Wie schon Peter Fox im Revierpark Wischlingen beendete Kontra K seinen Auftritt nach nur anderthalb Stunden. Da stand sein Rapperkollege Rico, der erst als Voract aufgetreten war und dann als Background-Sänger und Feature-Gast Kontra Ks Auftritt nahezu komplett begleitet hatte, länger auf der Bühne.

Vielleicht gehen Kontra K, der vier Jahre in Folge die 1Live-Krone für den besten Live- bzw. Hip-Hop-Act gewonnen hat, einfach ein wenig die Ideen aus.
Er werde alt, sagte er zwischendurch sogar selbst, setzte sich dann auf den Bühnenrand und trank ein Wasser.
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