
Irritationen über die Bebauung in Sölde seien, so Jürgen Schädel, nach Gesprächen mit der Stadt ausgeräumt. Das Baufeld für die Tiny-House-Siedlung ist schon markiert. Aber ist das auch der Startschuss? © Jörg Bauerfeld
Erste Tiny-House-Siedlung in Dortmund: Konzept steht – Baustart verzögert sich
Tiny-Häuser
Markierungspfähle und Flatterbänder sind auf dem ehemaligen Sportplatz hinter der Emschertal-Grundschule nicht zu übersehen. Hier soll sie entstehen, Dortmunds erste Tiny-House-Siedlung. Ist das der Startschuss?
Für die Stadt Dortmund ist es ein ganz großes Ding. Das erste Tiny-Village auf Dortmunder Boden. Sogar einen eigenen Internetauftritt hat das Projekt, das den Namen „kleine Häuser“ trägt. Die Interessenten, die in die kleinen Häuser ziehen wollen, können mitgestalten, werden informiert und auf dem Laufenden gehalten. Nur das „Laufende“ ist das Problem.
Zunächst einmal fühlte sich die Aplerbecker Politik schlecht informiert. Warum Aplerbeck? Das Tiny-Village soll in diesem südlichen Stadtbezirk entstehen, genauer gesagt in Sölde auf einem ehemaligen Schulsportplatz. Denn plötzlich drehten sich die Gespräche nicht nur um die kleinen Tiny-Häuser, sondern auch um größere Wohnkomplexe, die auf dem Grundstück errichtet werden sollen.

In diesem Bereich (rote Markierung) soll das Tiny-Village entstehen. Rechts davon ist die Emschertal-Grundschule zu erkennen. © Neubauer
Klarheit kam durch eine Antwort von Stadtrat Ludger Wilde. „Eine Grundstücksfläche von ca. 800 m² ist für ein Wohnprojekt eines Trägers der Wohlfahrtspflege vorgesehen“, so Wilde in einem Schreiben an die Mitglieder der Bezirksvertretung. Für die Nutzung der Grundstücksfläche durch eine
soziale Einrichtung, einen Verband oder Träger der Wohlfahrtspflege sei ein Konzept zum inklusiven sozialen Wohnen einschließlich des Aufbaus einer Quartiersentwicklung zu entwickeln.
Froh über das Bauprojekt im Stadtbezirk
Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel (Aplerbeck): „Das hat sich alles zum Guten entwickelt. Wir sind mit den Informationen der Stadt Dortmund einverstanden und zufrieden“. Man sei froh, dass so ein Bauprojekt in den Stadtbezirk komme.
Aber wann soll es endlich losgehen? Die ersten Planungen gingen von einem Baubeginn im Jahr 2022 aus. Und wer jetzt einen Blick auf den ehemaligen Sportplatz hinter der Emschertal-Grundschule geworfen hat, der könnte auch meinen, dass es was wird mit dem Baubeginn in diesem Jahr. Das Baufeld ist abgesteckt mit Markierungspfählen und Flatterband.
Kennzeichnung der Baufläche nicht der Startschuss
Ist das der Startschuss für das Tiny-Village? Stadtsprecher Christian Schön muss hier alle Interessenten enttäuschen. Denn der Grund für die Kennzeichnung der Baufläche ist ein ganz anderer. „Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt hat Anfang September 2022 mit einigen Bauinteressierten eine Radtour durch den Dortmunder Süden unternommen. Dabei wurden einige Baugemeinschaftsprojekte besucht“, sagt Schön. „Ziel war das geplante Tiny Village in Sölde. Damit sich alle besser orientieren konnten, haben wir die geplante Straße und die Baufelder mit Flatterband abgesteckt.“
Und Schön geht davon aus, dass es mit dem Baubeginn noch dauern kann. „Am 22. Oktober 2022 führen wir eine ganztägige Planungswerkstatt mit den Baugruppen durch, um die Planungen weiter zu konkretisieren und die Konzeptvergabe 2023 vorzubereiten“, so der Pressesprecher. Und wichtig für alle Interessenten - Baugrundstücke werden erst im Rahmen der Konzeptvergabe reserviert. Baubeginn sei frühestens ab 2025 vorgesehen.
„Vorher muss noch der Bebauungsplan rechtskräftig werden, eine Altlastensanierung muss erfolgen und die Erschließung gebaut werden“, sagt Schön.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
